Speckbacher
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Joseph, Tiroler Patriot, geb. im Äußern Gnadenwalde bei Hall, [* 2] kämpfte als Landesschütze schon 1797 in dem Gefecht bei Spinges, ebenso 1800 und 1805 in der Miliz als Grenzverteidiger gegen die Franzosen. Aber erst das J. 1809 machte den «Mann von Rinn» (so genannt von dem Gute seiner Frau) berühmt. Zunächst zeichnete er sich in dem Heldenkampf vom 9. bis 13. April aus, überfiel 12. April die bayr. Garnison der Stadt Hall und nahm mit dem Haller Kronenwirt Jos. Straub die von Innsbruck [* 3] entkommene bayr. Kavallerie gefangen.
Besonders aber that er sich hervor in den Treffen vom 25. und 29. Mai. Großen Mut und Geschicklichkeit zeigte er bei der Blockade von Kufstein. Als infolge des Znaimer Waffenstillstandes die Österreicher Tirol [* 4] räumten, dieses aber fortfuhr, verzweifelte Gegenwehr zu leisten, war auch S. unter den Vordersten in den Gefechten vom 4., 5. und 7. Aug. und in dem Treffen bei Innsbruck am 13. (s. Französisch-Österreichischer Krieg von 1809). Nach der dritten Befreiung Tirols verband S. mit der Tiroler Verteidigung auch die des salzburgischen Gebirgslandes. Am 16. Sept. errang er bei Loser entscheidende Vorteile, streifte bis Reichenhall und hielt sich drei Wochen in Berchtesgaden, wurde aber 16. Okt. bei Mellek geschlagen und entkam nur mit genauer Not nach Wien. [* 5] Erst die Wiedervereinigung Tirols mit Österreich [* 6] 1814 ermöglichte S. die Rückkehr in seine Heimat, wo er zu Hall starb und beerdigt ward, bis 1858 seine Leiche in der Innsbrucker Hofkirche neben der von Andreas Hofer und Haspinger beigesetzt wurde. -
Vgl. Mayr, Der Mann von Rinn (Innsbr. 1851);