Spargelstein
,
spargelgrüner Apatit [* 3] (s. d.). ^[= (v. griech. apatan, täuschen, weil der von Werner untersuchte Ehrenfriedersdorfer A. lange ...]
Spargelstein
8 Wörter, 79 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Spargelstein,
spargelgrüner Apatit [* 3] (s. d.). ^[= (v. griech. apatan, täuschen, weil der von Werner untersuchte Ehrenfriedersdorfer A. lange ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Spargelstein,
Mineral, s. Apatit. ^[= ein Mineral, das gewöhnlich in kurzen hexagonalen Prismen, oben durch die Gradendfläche (s. ...]
(v. griech. apatan, täuschen, weil der von Werner untersuchte Ehrenfriedersdorfer Apatít lange mit Schörl, Beryll etc. verwechselt wurde), Mineral aus der Ordnung der Phosphate, findet sich in hexagonalen, meist kurz säulenförmigen oder dick tafelartigen, auf- oder eingewachsenen Kristallen, sehr häufig in körnigen, faserigen oder dichten Massen (Phosphorit, s. d.). Er ist farblos oder licht grau, grün, blau, violett, rot gefärbt, mit Glas- bis Fettglanz, durchsichtig bis kantendurchscheinend, Härte 5, spez. Gew. 3,16-3,22. Beim Erwärmen phosphoreszieren dünne Splitter mit schöner grüner Farbe. Er besteht aus phosphorsaurem Kalk mit Chlorcalcium und Fluorcalcium.
Man muß danach zwei Grundverbindungen unterscheiden: Chlorapatit 3Ca3P2O8 + CaCl2 und Fluorapatit 3Ca3P2O8 + CaFl2 , welche meist als isomorphe Mischung zusammen vorkommen. Der Apatít ist sehr weit verbreitet, findet sich als Gemengteil vieler Felsarten, tritt auch häufig auf Gängen auf und setzt für sich allein gar nicht selten beträchtliche Lagermassen zusammen. Im verwitterten Zustand ist der Apatít die Quelle [* 5] des Gehalts der Ackererde an phosphorsauren Salzen.
Die spargelgrüne Varietät, der Spargelstein, findet sich im Talkschiefer des Greiner in Tirol, [* 6] der blaue Moroxit auf der Erzlagerstätte von Arendal sowie im körnigen Kalk von Pargas in Finnland, im Basalt und Basalttuff und in andern ältern und neuern vulkanischen Gesteinen (Laacher See, Vesuv). [* 7] Hierher gehört auch der dichte, außen erdige, im Innern dem lithographischen Stein ähnliche Osteolith, den man in einem ausgedehnten Lager [* 8] im Dolerit der Wetterau bei Ostheim, in Verbindung mit Basalt in der Oberpfalz bei Pilgramsreuth aufgefunden hat. Er unterscheidet sich vom Apatít durch Mangel des Fluors und Chlors. Wo sich diese dichten und erdigen Osteolithe und Apatite in größerer Ausdehnung [* 9] finden, hat man sie in neuerer Zeit für ökonomische Zwecke ausgebeutet und als Dünger benutzt, ebenso den strahlig-faserigen und erdigen Apatít oder Phosphorit.