Spargel
,
Asparagus L., Familie der Liliengewächse, Gruppe der Asparageen (engl. Asparagus,
frz. asperge), und zwar der gemeine oder Gartenspargel
(Aspars, Sparse,
Sparschen, Korallenkraut, wilder, Wald- und Wiesenspargel
), Asp. officinalis L., A. altilis Aschrsn (Spop A., asp. commune,
officinale, vente, holl. aspersic, ital. asparago, sparago),
bekannte Gemüsepflanze, deren jugendliche Sprossen, Stangen, im Frühjahr gestochen werden, ausdauernd, 0,6-1,3 m hoch,
mit grünlichgelben Blüten und schwarzen Samen in roten Beeren, angepflanzt mit gut kultivierten, verpflanzten,
ein- bis dreijährigen Pflanzen, gezogen aus im Frühjahr gesätem Samen; die Pflänzchen werden bei etwa 5 cm Länge 20 cm
von einander entfernt in Reihen verpflanzt und rein
von Unkraut gehalten, die S. dann auf die Beete in Gräben oder neuerdings
auf Hügeln in 60 cm weiten Abständen in gut gedüngten
Boden gebracht (reichlich Stalldünger mit Kalisalz).
Der S. braucht reiche Dungkraft und muß völlig rein von Unkraut gehalten, auch von Zwischenkulturen befreit bleiben.
Die Anlage und Unterhaltung der Spargel
beete ist eine sehr kostspielige; man rechnet für Rajolen des
Bodens, Düngung, Auswerfen
der Gräben oder Hügel und Pflanzung bis über 1000 Mk. Kosten und an jährlichen
Kulturkosten mindestens 600 Mk. Die Dauer der Beete ist 15-18 Jahre, der Ertrag vom 3. Jahre an zu
rechnen. Gute Beete geben dann in 65 Tagen Stechzeit bis 1300 kg, welche im großen zu 80 Pf. bis 1 Mk.,
in schlechten Jahrgängen, kaltes, nasses Frühjahr, auch mit 1,20 Mk. verkauft werden. Trotz der
hohen Kosten lohnt die Kultur außerordentlich, sodaß man z. B. in Schwetzingen bis 1920 Mk.
Ertrag und als Reinertrag mindestens 1200 Mk. rechnet, in Argenteuil in Frankreich 1600 bis 1700 Mk.
Ertrag beim Preise der Pflanzen bis zu 5 und 6 Mk. pro Hundert; in Deutschland
kostet das Hundert 1-2 Mk. -
Die S. werden jetzt an einigen Orten in großartigem Umfang gebaut, besonders in Ulm, Schwetzingen, Braunschweig, Wolfenbüttel, Erfurt, Frankfurt a/M., Darmstadt, Bamberg, Mainz, Berlin etc., in Belgien, Holland, England, Frankreich, neuerdings in Algier, von wo aus ein großartiger Export stattfindet. Der Zweck der Zucht geht auf Erzielung möglichst starker, langer, weicher Stangen; bei Nässe und Kälte oder bei Mangel an Kali im Boden werden die Stangen hart, klein, fasrig -
Suppenspargel.
Die Farbe muß hellgelblich sein, nicht grünlich. Die Güte des S. ist bedingt durch
das Asparagin, Säuren,
Zucker,
Gummi und den Aschegehalt (frisch 0,81, besonders
Kali mit
Phosphorsäure). Die Samen enthalten
ein fettes
Öl, die reifen Beeren Traubenzucker und einen roten Farbstoff, Stengel und
Kraut Inosit. Das Asparagin wirkt als
harntreibendes Mittel. Zur Samengewinnung müssen die Beeren zerquetscht und in Wasser eingerührt werden; 1 kg
kostet 1,50-3 Mk., je nach Sorte. Die frischen S. sind Gegenstand des Lokal- und des Welthandels,
des Groß- und des Kleinhandels; in den Städten kostet 1 kg (Verkauf in Gebunden zu ¼-½ kg) zu Anfang der Saison oft über 3 Mk.,
später zur letzten Zeit bis herunter zu 2 Mk., Suppenspargel
oft bis ca. 1 Mk.
Neuerdings werden die S. in Dosen, Gläsern und Büchsen eingemacht, um sie auch außerhalb des Frühjahrs genießen zu können.
Man verkauft Schnittspargel
pro kg zu 1-2,75 Mk., Spargel
spitzen zu 4,50 Mk.,
Braunschweiger Riesenspargel
zu 3,50 Mk., Stangenspargel
prima zu 2,80-3 Mk.,
lange zu 4 Mk., lange dicke zu 4-5 Mk. Die Herstellung
geschieht in großen Fabriken an den Hauptorten für Spargel
zucht oder anderwärts. Der Same findet auch Verwendung als
Kaffeesurrogat.
- S.samen und frischer S. sind zollfrei. S.konserven (in hermetisch verschlossenen Gläsern, Büchsen etc.,
eingemachter S.) gem. Tarif im Anh. Nr. 25 p 1.
¶