Spanischer Pfeffer
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Spanischer
L. (Beißbeere, spanischer Pfeffer), Gattung aus der Familie der Solanaceen, ein- oder mehrjährige Kräuter und Sträucher mit abwechselnden oder paarweise stehenden, gestielten, ungeteilten, ganzrandigen Blättern, einzeln oder zu 2-3 stehenden, weißen, gelben oder violetten Blüten und wenig saftigen, aufgeblasenen, verschieden gestalteten, vielsamigen Beeren. Etwa 50 Arten in den Tropen Amerikas und Asiens. Capsicum annuum L., ein einjähriges Gewächs in Brasilien [* 3] und Mexiko, [* 4] in allen wärmern Ländern in zahlreichen Varietäten gebaut und nirgends mehr wild anzutreffen, 30-60 cm hoch, mit eirunden, lanzettförmig zugespitzten Blättern, weißen Blüten und glänzend scharlachroten oder orangefarbenen, auch wohl zweifarbigen, länglichen, runden oder eiförmigen, 5-7 cm langen Früchten.
Obwohl die ganze Pflanze viel Schärfe enthält, so findet sich diese doch besonders in den Früchten, die unter den
Namen spanischer
, indianischer, brasilischer, türkischer, Taschen- oder Schotenpfeffer, Paprika im Handel vorkommen. Sie sind
im frischen Zustand geruchlos, geben aber getrocknet und zerrieben einen sehr scharfen, heftiges Niesen erregenden Staub, schmecken
brennend und nachhaltig scharf und wirken scharf und kräftig reizend auf die Verdauungsorgane, in großen Gaben selbst Entzündungen
erregend, äußerlich die Haut
[* 5] rötend und Blasen ziehend.
Man benutzt sie als starkes Gewürz, besonders in wärmern Ländern, in England, Ungarn, [* 6] Nordamerika, [* 7] Ostindien [* 8] zu Suppen, Saucen, Salaten, zu den Mixed Pickles etc. sowie auch als Heilmittel bei leichten örtlichen Lähmungen der Zunge und der Mundhöhle, [* 9] bei torpiden Zuständen des Darmkanals und der Verdauung, bei Migräne u. dgl. Mißbräuchlicherweise werden sie häufig zur Schärfung des Essigs, Branntweins und andrer Spirituosen angewendet. Manche Varietäten, wie Capsicum tetragonum Mill., haben so wenig Schärfe, daß die Früchte roh oder eingemacht genossen werden können, während andre die Stammform noch übertreffen. Artlich kaum verschieden ist Capsicum longum Fingerh. (Capsicum annuum L.), welches ebenfalls in mehreren Varietäten kultiviert und in gleicher Weise benutzt wird.
Capsicum fastigiatum Bl. (Capsicum minimum Roxb.), ein kleiner Strauch mit kurz rauhhaarigen Zweigen, eiförmigen oder lanzettlichen, unterseits blaugrünen Blättern und länglich-cylindrischen, tief orangeroten Beeren von 1½-1¾ cm Länge, in Ostindien, kultiviert in Afrika [* 10] und Amerika, [* 11] liefert die Hauptmenge des Guinea- oder Cayennepfeffers, welcher aber auch von Capsicum frutescens L., Capsicum baccatum L., in Südamerika, [* 12] und andern Arten gewonnen wird. Der Träger [* 13] der Schärfe aller dieser Früchte ist ein noch wenig gekannter Körper, das Capsicin, neben welchem in der reifen frischen Frucht eine Spur von ätherischem Öl vorkommt. Der spanische Pfeffer wird zuerst 1494 von dem Arzt Chanca, einem Begleiter des Kolumbus, erwähnt; er wurde in Deutschland [* 14] in der Mitte des 16. Jahrh. bekannt, aber schon 1585 in großer Menge bei Brünn [* 15] in Mähren [* 16] kultiviert. Gegenwärtig kultiviert man mehrere Arten auch als Zierpflanzen. S. Tafel »Gewürzpflanzen«. [* 17]
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Beißbeere, s. Capsicum
Capsicum
Kapsicin, s. Capsicum
Paprika, s. Capsicum
Spanischer Pfeffer, s. Capsicum
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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53.923 | Capsicum | L., Beißbeere | Pflanzengattung aus der Familie der Solanaceen | (s. d.) |
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