Spaltbarkeit
Spaltfrüchte - Spangen

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Seite 15.62. der
Mineralien,
[* 2] die
Eigenschaft, in bestimmten
Richtungen geringere
Grade der
Kohärenz zu besitzen als in
den übrigen dazwischenfallenden
Richtungen, so daß selbst bei unbedeutender
Größe trennender
Kräfte senkrecht zu diesen
Richtungen der
Minima der
Kohärenz Spaltbarke
itsflächen (Blätterdurchgänge) erzeugt werden können. Die
Flächen, welche
durch die S. erzeugt werden, stehen im engsten Zusammenhang mit den morphologischen
Eigenschaften der
Mineralien und gehören ausnahmslos einer
[* 1]
Figur an, die demselben Kristallsystem zuzuzählen ist,
in welchem die betreffende
Spezies kristallisiert. So ist der tesseral kristallisierende
Bleiglanz in drei aufeinander senkrechten
Richtungen, den sechs Würfelflächen entsprechend, spaltbar, der tesserale
Flußspat
[* 3] in vier (oktaedrischen)
Richtungen, der hexagonale
Kalkspat
[* 4] nach den
Flächen eines
Rhomboeders und zwar derart, daß diese durch
Spaltung erhaltenen
Formen, abgesehen von der Zugehörigkeit zum gleichen
System, von der äußern Begrenzung der Individuen unabhängig ist. So
erhält man durch Zertrümmerung von
Kalkspat
Rhomboeder, sei der
Kristall selbst ein
Rhomboeder oder ein
Skalenoeder oder eine hexagonale
Säule. Diesem Zusammenhang zwischen Spaltungsform und Kristallsystem entsprechend, können
zu Blättchen teilbare
Mineralien (monotome) nicht dem tesseralen
System angehören, da in diesem eine der Monotomie entsprechende
Kristallform (ein Flächenpaar)
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nicht möglich ist. Aus gleichem Grund können quadratisch oder hexagonal kristallisierende Mineralien nur senkrecht zur kristallographischen Hauptachse (optischen Achse) monotom spaltbar sein, während in dem rhombischen und den klinoedrischen Systemen Monotomie nach mehr denn einer Richtung möglich ist. Die Leichtigkeit, charakterisierende Formen selbst bei äußerlich mangelnder Gesetzmäßigkeit der Begrenzung darstellen zu können, macht die S. für die Bestimmung der Mineralspezies sehr wertvoll.