Southampton
(spr. ssauthammt'n), Stadt in
Hampshire
(England), auf einer durch den Zusammenfluß des Itchin und
Test
gebildeten
Halbinsel, im
Hintergrund der Southampton
Water genannten, 16 km tiefen
Bucht, an deren Mündung
die
Insel
Wight liegt. Von den alten Stadtmauern sind noch Reste und ein
Thor (Bargate) übrig, aber die Stadt hat sich bedeutend
über dieselben ausgedehnt. Unter den gottesdienstlichen Gebäuden ist die normännische St. Michaeliskirche die älteste;
ihr schlanker
Turm
[* 2] dient den Seefahrern als Merkmal.
Das Spital Domus Dei, aus der Zeit Heinrichs III., ist eins der ältesten Englands. S. besitzt im Hartley Institution eine Schule für Wissenschaft und Kunstgewerbe mit Museum (seit 1872), eine Seeschule und die Zentralstelle der großbritannischen Landesaufnahme (Ordnance Survey Office). Im N. liegen zwei Parke, in deren einem ein Denkmal des geistlichen Liederdichters Watts steht, der, ebenso wie der Seeliederdichter Dibdin, hier geboren wurde. Die Bevölkerung [* 3] der Stadt ist rasch gewachsen; sie betrug 1831 erst 19,324, 1881 aber 60,051 Seelen.
Die
Industrie beschränkt sich fast nur auf
Maschinen- und
Schiffbau. S. ist vorwiegend Handelsstadt, und seine trefflichen
Docks (25,5
Hektar Wasserfläche) lassen zu jeder Zeit die größten
Schiffe
[* 4] zu. Es ist Haupthafen für den Postdampferverkehr
mit
Ostindien
[* 5] (die Peninsular and
Oriental Company hat ihre
Werfte hier), mit
Afrika,
[* 6]
Südamerika
[* 7] und
Westindien,
[* 8] der
Iberischen Halbinsel
und
durch Vermittelung der
Bremer
Dampfer auch mit
Nordamerika.
[* 9] Zum
Hafen gehörten 1887: 328
Schiffe (100
Dampfer) von 73,970
Ton.
Gehalt. Den
Wert der Einfuhr schätzte man im genannten Jahr auf 6,719,110 Pfd. Sterl.,
den der Ausfuhr auf 2,640,935 Pfd. Sterl. S. ist Sitz eines deutschen
Konsuls. In der
Nähe Southamptons
liegt die malerische
Ruine von
Netley Abbey (s. d.) und gegenüber der von
Wilhelm dem Eroberer angelegte
New Forest.
Vgl. Davies, History of S. (1883).