Soulié
(spr. ssu-), Melchior Frédéric, franz. Novellist und Bühnendichter, geb. 23. Dez. 1800 zu Foix, war eine Zeitlang Advokat, sodann Steuerbeamter, später Dirigent einer Tischlerei und erhielt endlich eine Stelle als Unterbibliothekar am Arsenal. Mit dem Jahr 1829 warf er sich ganz in die Romantik und lieferte nun eine lange Reihe von Dramen und Melodramen, von denen aber nur das Shakespeare nachgeahmte Trauerspiel »Roméo et Juliétte«, die Schauspiele: »Clotilde« und »La closerie des genêts« bemerkenswert sind. Andre erschienen gesammelt als »Drames inconnus« (1879, 4 Bde.). Von seinen meist auf Erfolg beim großen Publikum berechneten historischen und sonstigen Romanen sind hervorzuheben: »Les deux cadavres«, »Le magnétiseur«, »Le vicomte de Breziérs«, »Le comte de Toulouse«, hauptsächlich aber »Le lion amoureux« und »Les mémoires du diable«, sorgfältige psychologische Studien, welche durch dramatische Lebendigkeit, phantastische Situationen und blühenden Feuilletonstil das Publikum fesselten. S. starb 23. Sept. 1847 in Bièvre bei Paris. Vgl. Champion, Fréd. S. (Par. 1847).