Sool
(Kt. Glarus).
580-677 m. Gem. und Dorf im
Winkel zwischen dem
Linththal und dem
Sernfthal, am SW.-Fuss des
Schafläger und 1 km nö. der Station
Schwanden der Linie
Glarus-Linthal.
Strassen nach
Mitlödi und nach
Schwanden. Postablage,
Telephon. Gemeinde, mit den Weilern
Wart und
Au und den
Höfen
Schlatt, Obersool
, Eckli, Trogsiten und
Bühl: 110
Häuser, 461 Ew.,
wovon 34 Katholiken;
Dorf: 85 Häuser, 333 Ew. Kirchgemeinde Schwanden.
Sool
bildet eine eigene Bürgergemeinde,
ist jedoch mit den Gemeinden
Mitlödi und
Schwändi zu einer Wahlgemeinde (politischen Gemeinde) vereinigt. Das Dorf liegt
auf einem 150 m hoch über die
Sohle des
Linththales sich erhebenden welligen Hügel, der zum Ablagerungsgebiet des grossen
diluvialen
Bergsturzes von Guppen am
Glärnisch gehört. Eine auffällige, bis 40 m tiefe Rinne trennt
den Hügel von dem benachbarten steilen Bergabhang, von dem der
Bergsturz zurückgeprallt ist.
Der südlichste Teil des Dorfes, die Häusergruppe Untersool
, steht auf einer an den Bergsturzhügel angelehnten Kiesterrasse,
welche die durch den
Bergsturz bewirkte Aufstauung des
Sernf beweist. Hydranten. Sehr schönes, trefflich eingerichtetes im
Jahr 1902 erbautes Schulhaus. Der grösste Teil der Einwohner arbeitet in den Fabriken von
Schwanden und
Mitlödi, der kleinere
Teil beschäftigt sich mit Wiesenbau und Viehzucht. Im Gebiet der Gemeinde befindet sich die s.
Mitlödi am rechten Linthufer
liegende Baumwollweberei
Steg.
Auf der «roten
Platte», einer ö. über Sool
bei etwa 750 m liegenden Terrasse, geniesst man eine prächtige
Aussicht auf das
Grossthal und das
Sernfthal und die sie einrahmenden
Berge. Auf einem 700 m n. vom Dorf liegenden Hügel stand
im Mittelalter die Burg Sola, auf der die Edelknechte von Sool
als Lehensleute des
Klosters Säckingen sassen. Nachdem diese
Familie mit Konrad von Sool
ausgestorben war, zerfiel die Burg im Laufe des 14. Jahrhunderts. Heute sind keine Reste derselben
mehr vorhanden; dagegen sieht man auf dem S.- und O.-Abhang des Hügels noch deutlich den
Graben, der einst die Burg umgab.
Am ist ein grosser Teil des Dorfes während eines Föhnsturmes abgebrannt. Der Name Sool
ist
vom althochdeutschen sol = Wasserlache,
Sumpf herzuleiten und findet sich auch in den Zusammensetzungen
Ebersol und Schweinsol
(d. h.
Lache, in der sich die Wildsäue zu wälzen pflegen).