1) Kreis
[* 8] im Herzogtum Sachsen-Meiningen, hat 343,65 qkm und (1895) 55 542 (26 663 männl., 28 879 weibl.) E., darunter 573 Katholiken
und 47 Israeliten, 11 271 Haushaltungen und umfaßt die Amtsgerichtsbezirke S., Schalkau und Steinach.
Der Kreis bildet die Südabdachung des südöstl. ThüringerWaldes. Der Kreis, schlechthin das «Meininger Oberland» genannt,
ist ein Hauptsitz der deutschen Spielwarenindustrie (namentlich aus Holz und Papiermaché), die im Werte von etwa 5 Mill.
M. jährlich ausgeführt werden. Bedeutend ist ferner die Fabrikation von Griffeln, Schiefertafeln, Marbeln, Glaswaren
(Spielwaren, Christbaumschmuck, Perlen) und Porzellanwaren; Ockergruben, Sägewerke und Brauereien. - 2) Kreisstadt im KreisS., an der Röthen, der Linie Coburg-S. (19,5 km) und der Nebenlinie S.-Lauscha (18,9 km) der Werrabahn, Sitz eines Amtsgerichts,
einer Handels- und Gewerbekammer und eines Konsuls der Vereinigten Staaten von Amerika, hat (1895) 12 167 (5662 männl., 6505 weibl.)
E., darunter 226 Katholiken und 40 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph,
[* 9] Fernsprecheinrichtung, Realschule mit Handelsabteilung,
höhere Mädchenschule, Bürgerschulen, Koch-, Industrieschule, Anstalten für elektrotherapeutische und Kaltwasserkuren; Fabrikation
von SonnebergerSpielwaren, Attrappen, Masken, Schleif- und Wetzsteinen. Am Fellberg sind bedeutende Griffelschieferbrüche und
Ockergruben. -
Vgl. Schleicher, Volkstümliches aus S. (2. Aufl., Sonneb. 1894).