Sonklar,
Karl, Edler von Innstädten, österreich. Militär und Geograph, geb. 2. Dez. 1816 zu Weißkirchen in der damaligen Militärgrenze, besuchte 1829-32 die mathematische Schule in Karansebes, an welcher er eine Zeitlang auch Lehrer war, stand 1839-48 als Infanterieoffizier in Agram, Graz und Innsbruck und benutzte seinen Aufenthalt in Graz dazu, Studien über Physik und Chemie an der dortigen Universität zu machen, wogegen er von Innsbruck aus weitreichende Wanderungen in den Alpen machte. Von 1848 bis 1857 lebte er als Erzieher des Erzherzogs Karl Viktor in Schönbrunn, wirkte seit 1857 als Lehrer der Geographie an der Militärakademie in Wiener-Neustadt, aus welcher Stellung er 1872 als Generalmajor in den Ruhestand trat und seinen Aufenthalt in Innsbruck nahm, wo er 10. Jan. 1885 starb. Seine ersten Schriften: »Über Führung einer Arrieregarde« (1844), »Über die Heeresverwaltung der alten Römer im Frieden und Krieg etc.« (Innsbr. 1847), waren rein militärischen Charakters; später aber wandte er sich der Geographie zu und hat auf dem Gebiet der Orographie die größten Erfolge aufzuweisen. Als Anhänger K. Ritters war er bestrebt, die Ursachen der Erscheinungen, welche unmittelbar zu beobachten er seit 1857 jährlich Reisen in die Alpen (1870 nach Ungarn, 1875 nach Italien) unternahm, aufzuspüren und darzulegen. Als Frucht dieser Einzelforschungen veröffentlichte er: »Reiseskizzen aus den Alpen und Karpathen« (Wien 1857); »Die Gebirgsgruppe der Hochschwab« (das. 1859); »Die Ötzthaler Gebirgsgruppe« (Gotha 1860, mit Atlas); »Die Gebirgsgruppe der Hohen Tauern« (Wien 1866); »Die Zillerthaler Alpen« (Gotha 1877). Sein in mehrfacher Hinsicht grundlegendes Hauptwerk ist aber die »Allgemeine Orographie oder Lehre von den Reliefformen der Erdoberfläche« (Wien 1872). Noch veröffentlichte er außer verschiedenen Lehrbüchern der Geographie, die ebenfalls besonderes Gewicht auf die Darstellung des Erdreliefs legen: »Die Überschwemmungen« (Wien 1883) und bearbeitete für die vom Deutschen u. Österreichischen Alpenverein herausgegebene »Anleitung zur wissenschaftlichen Beobachtung auf Reisen« den Teil »Die Orographie u. Topographie, Hydrographie und Gletscherwesen« (Münch. 1879). In der Kunstlitteratur versuchte er sich durch eine »Graphische Darstellung der Geschichte der Malerei« (Wien 1853).