Titel
Sondershausen.
[* 2]
1) Landratsamtsbezirk im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen (Unterherrschaft), hat (1895) 519,08 qkm, 50 Gemeindebezirke, 149 Wohnplätze und 38 317 (18 888 männl., 19 429 weibl.) E., 7052 bewohnte Wohnhäuser, [* 3] 8708 Haushaltungen und Anstalten und umfaßt die Amtsgerichtsbezirke S., Greußen und Ebeleben. - 2) Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen, an der Wipper und der Linie Nordhausen-Erfurt und der Nebenlinie S.-Frankenhausen (im Bau) der Preuß.
Staatsbahnen, [* 4] in bergiger Gegend, Sitz der höchsten Landesbehörden, des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Erfurt), [* 5] Forstamtes für die Unterherrschaft, Katasteramtes und Bezirkskommandos, hat (1895) 7013 E., darunter 113 Katholiken und 57 Israeliten, in Garnison das 1. Bataillon des 3. thüring. Infanterieregiments Nr. 71, Postamt erster Klasse und Zweigstelle, Telegraph, [* 6] Trinitatis-, Crucis- und Schloßkirche, fürstl. Schloß, 1540 von dem Grafen Günther erbaut, Antiquitäten- und Naturaliensammlung, Gymnasium, Realschule, höhere Mädchenschule, Schullehrer- und Lehrerinnenseminar, fürstl. Konservatorium für Musik, Landkrankenhaus, Hospital, Wasserleitung, [* 7] Gasbeleuchtung, Schwarzburgische Landesbank, städtische Sparkasse und Vorschußverein. S. ist Sitz der Schwarzburg-Sondershausenschen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. Südlich von S. der Possen mit fürstl. Jagdschloß und Denkmal des Fürsten Günther Friedrich Karl II. (1894). - S. soll 525 gegründet sein. 1248 kam es an die Grafen von Schwarzburg, [* 8] denen es Graf Dietrich von Hohnstein wieder entriß, 1536 durch Erbvergleich wieder an Schwarzburg.
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