Sonceboz
(Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary, Gem. Sonceboz-Sombeval). 656 m. Dorf im O.-Abschnitt des Thales von St. Immer und am linken Ufer der Schüss, am Ausgangspunkt der berühmten Strasse über die Pierre Pertuis und 900 m onö. der Station Sonceboz der Linien Biel-La Chaux de Fonds und Biel-Delsberg-Basel. Postbureau, Telegraph, Telephon. 65 Häuser, 804 reform. Ew. Pfarrei. Elektrisches Licht und Wasserversorgung. Landwirtschaft. Holzhandel und Uhrenindustrie. Etwas s. vom Dorf eine Fabrik für Uhrenrohbestandteile mit etwa 10 Gebäuden am rechten Ufer der Schüss und gegen den Eingang in die kurze Kluse, in der das Elektrizitäts- und Wasserwerk steht. Sandgruben und Brüche auf ausgezeichneten Baustein. Das an der Kreuzung des St. Immerthales mit dem Vallon de da Heutte (Thal der untern Schüss) und dem Thal der Pierre Pertuis gelegene Dorf war schon in alter Zeit ein bedeutender Verkehrsknoten, hat dann aber wie auch die Strasse über die Pierre Pertuis seit dem Bau der Eisenbahn viel von der ehemaligen Belebtheit eingebüsst. Doch ist Sonceboz dank seiner zentralen Lage im Jura noch der bevorzugte Versammlungsort von jurassischen Vereinen und grossen politischen Veranstaltungen geblieben. Auf der Roche de Châtillon (950 m) 1,3 km sö. vom Dorf sieht man die Reste einer ehemaligen Burg, die wahrscheinlich auf den Grundmauern einer die S.-Flanke der Pierre Pertuis schützenden römischen Festungsanlage steht. Funde von römischen Münzen aus der Zeit der Kaiser Caesar, Augustus und Diokletian. 1326 war «Suntzelbo» ein in der Hand der Edeln von Péry liegendes Lehen der Kirche zu Basel, dessen Zehnten je zur Hälfte dem Fürstbischof von Basel und dem Kapitel Moutier-Grandval zukamen. Bis 1665 stand die niedere Gerichtsbarkeit der Propstei Moutier zu. Der Name ist nach Gatschet vom alemannischen Personennamen Sundalbolt herzuleiten.