Sommerfrischen,
die im Sommer zu benutzenden klimatischen Kurorte (s. d.).
13 Wörter, 115 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
die im Sommer zu benutzenden klimatischen Kurorte (s. d.).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
s. Klimatische Kurorte.
Orte, an welchen gewisse Krankheiten, namentlich chronische Störungen des Stoffwechsels, welche durch bloße medikamentöse Behandlung nicht zu beseitigen sind, unter besondern Veranstaltungen, klimatischen Verhältnissen und geregelter Lebensweise, d. h. durch eine eigne, Wochen oder Monate zu befolgende Kur, geheilt werden. Eine solche Kur kann unter Umständen an dem Wohnort des Leidenden selbst eingeleitet werden; als ein sehr wesentliches, den Erfolg der Kur unterstützendes Moment ist aber mit vollem Recht ein passender Wechsel des Aufenthalts anzusehen, zumal wenn die Aussicht vorliegt, daß der Kranke am Wohnort sich den täglichen Aufregungen seines Berufs nicht entziehen kann. Diesen Bedürfnissen entspricht eine außerordentlich große Zahl von besonders günstig gelegenen und für Heilzwecke eingerichteten Kurorten. Alle diese Kurorte wirken auf den Gesamtkörper ein, teils indem sie den Stoffwechsel anregen, das Nervensystem reizen, eine allgemeine Schlaffheit der Gewebe oder einzelner Schleimhäute erstarken lassen, oder indem sie einseitige Exzesse des Stoffwechsels regeln, das Nervensystem beruhigen, übergroße Reizbarkeit einzelner Gewebsysteme herabstimmen und abnorme Sekretionen unterdrücken. Die von Laien so oft gehegte Vorstellung, daß es Kurorte für Leberleiden, andre Kurorte für Brustkrankheiten, wieder andre Kurorte für Herzfehler gibt, ist nur insofern richtig, als unter Einleitung einer bestimmten Lebensweise, unterstützt von bestimmtem Klima, einer Bade- und Brunnenkur, der gesamte Körper derart günstig beeinflußt wird, daß z. B. gewisse Störungen der Leberthätigkeit oder der Atmungsorgane oder der Herzarbeit dadurch mit beeinflußt und geheilt werden. Aber eine solche Heilung kann einerseits an verschiedenen Kurorten erreicht werden, und anderseits bietet jeder einzelne Kurort eine Heilgelegenheit für sehr mannigfache Organleiden, da nicht selten Herz-, Lungen- und Leberleiden von einer einzigen Störung des Kreislaufs abhängig sind. Die Auswahl, in welchen der ein bestimmter Kranker oder Erholungsbedürftiger geschickt werden muß, ist demnach eine überaus schwierige, da unter den Kurorten, welche anregend wirken, wie z. B. die Seebäder, jeder einzelne ein sozusagen individuelles Gepräge besitzt, ebenso wie die Reizbarkeit und Kraftfülle der einzelnen Kranken eine individuell höchst mannigfache ist; der bäderkundige Arzt muß eben denjenigen Ort wählen, welcher in seiner Eigenart am besten der Natur seines Kranken angepaßt ist. Die große Zahl der Kurorte ordnet Thilenius in folgende 12 Gruppen: 1) klimatische Kurorte, 2) Wildbäder, 3) einfache Säuerlinge, zum diätetischen Gebrauch dienend, 4) Kochsalzquellen, 5) Seebäder, 6) alkalische Quellen, 7) Bitterwasserquellen, 8) alkalisch-erdige Quellen, 9) Eisenquellen und Moorbäder, 10) Schwefelquellen, 11) Kurorte mit verschiedenen Kurmitteln: Milch, Kumys, Molken, Weintrauben, Kräutersäften, 12) Spezial-Heilanstalten. Hierzu kommen noch die in neuerer Zeit eingerichteten Terrainkurorte. Näheres s. Klimatische Kurorte und Mineralwässer.