Sommer
,
Scharwache - Schattens

* 6
Schatten. die
Jahreszeit zwischen
Frühling und
Herbst, astronomisch die Zeit vom längsten
Tag bis zum darauf folgenden
Äquinoktium. Auf der nördlichen
Halbkugel der
Erde beginnt der S., wenn die
Sonne
[* 3] den
Wendekreis des
Krebses und damit ihre größte
nördliche
Abweichung vom
Äquator erreicht hat (Sommer
sonnenwende, 21. oder 22. Juni), und endet, wenn die
Sonne auf ihrem Rückgang wieder den
Äquator erreicht hat (Herbstäquinoktium, 22. oder 23. Sept.). Der S. der südlichen
Hemisphäre
dagegen fällt auf unsern
Winter und umfaßt den Zeitraum, während dessen die
Sonne von ihrer größten südlichen
Abweichung
vom
Äquator, also vom
Wendekreis des
Steinbocks (Wintersonnenwende, 21. oder 22. Dez.), wieder zum
Äquator zurückkehrt
(Frühlingsäquinoktium, 20. oder 21. März). Auf der nördlichen
Halbkugel ist der S. um einige
Tage länger als auf der südlichen,
was davon herrührt, daß die
Erde während unsers
Frühlings und Sommers
die von der
Sonne entferntere Hälfte ihrer
Bahn durchläuft,
in welcher, dem zweiten
Keplerschen
Gesetz zufolge, ihre
Geschwindigkeit eine geringere ist. Der höhere
Stand der
Sonne, der ein mehr senkrechtes Auftreffen der
Strahlen bewirkt, sowie die längere Dauer des Verweilens der
Sonne
über dem
Horizont
[* 4] bewirken, daß trotz des größern
Abstandes der
Sonne unser S. wärmer ist als unser
Winter; der Einfluß
der verschiedenen
Entfernung der
Sonne ist in Bezug auf die durch sie bewirkte Erwärmung nicht bedeutend
und wird erst merklich bei Vergleichung der S. beider
Hemisphären. Infolge der stärkern Bestrahlung während des Sommers
der Südhalbkugel ist z. B. in
Australien
[* 5] und
Neuseeland während des Sommers
der
Wechsel, wenn man aus dem
Schatten
[* 6] in die
Sonne tritt, fühlbarer als bei uns. Im meteorologischen
Sinn rechnet man den S. bei uns vom 1. Juni bis 1. Sept., auf der Südhalbkugel
vom 1. Dez. bis 1. März. Die größte Sommer
wärme tritt etwa einen
Monat nach dem längsten
Tag und zwar erst dann ein, wenn die
Erwärmung durch die Sonnenstrahlen gleich der Abkühlung durch die Wärmeausstrahlung geworden ist.
Daher ist der Juli der
wärmste
Monat auf der nördlichen und der
Januar auf der südlichen
Halbkugel, und damit dieser wärmste
Monat in die Mitte
des Sommers
fällt, ist die
oben angegebene Begrenzung desselben erforderlich. Vgl.
Jahreszeiten.
[* 7]