Soltikow
(Ssaltykow), russ. Adelsgeschlecht, welches auf die Zeiten Alexander Newskijs zurückreicht und unter seinen Gliedern viele Bojaren zählt. Praskowja Fedorowna S. ward die Gemahlin des Zaren Iwan Alexejewitsch (gest. 1696) und dadurch Mutter der Kaiserin Anna. Der General ¶
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Semen S., Gouverneur von Moskau, [* 3] ward durch diese 1732 in den russischen Grafenstand erhoben. Dessen Sohn, Graf Peter Semenowitsch S., geb. 1700, führte im Siebenjährigen Krieg seit 1759 den Oberbefehl über die russische Armee, trug bei Kai einen Sieg über den preußischen General Wedel davon und gewann 12. Aug., nachdem er sich mit dem österreichischen General Laudon vereinigt hatte, den entscheidenden Sieg bei Kunersdorf [* 4] über den König Friedrich II. selbst.
Dafür mit der Feldmarschallswürde belohnt, ward er später Generalgouverneur in Moskau und starb Nikolai Iwanowitsch S., geb. wurde 1783 Erzieher des nachmaligen Kaisers Alexander I. und des Großfürsten Konstantin, 1796 Feldmarschall und Präsident des Kriegskollegiums, 1812 Präsident des Reichsrats und 1813-15 Vorsitzender des Ministerkomitees. 1814 in den Fürstenstand erhoben, starb er in Petersburg. [* 5] Sein ältester Sohn, Fürst Alexander S., war kurze Zeit Minister des Äußern und starb 1837. Dessen Neffe, Fürst Alexei S., machte sich durch seine Reisen in Persien [* 6] 1838 und Ostindien [* 7] 1841-46 bekannt, die er in »Voyages dans l'Inde« (3. Aufl., Par. 1858) und »Voyage en Perse« (das. 1851) beschrieb.