(ital., »allein«),
in der
Musik Bezeichnung eines Instrumentalstücks, welches allein, ohne
Begleitung eines andern
Instruments, vorgetragen wird. Innerhalb der für
Orchester geschriebenen Werke bedeutet S. soviel wie eine sich auffallend
heraushebende, von einem einzelnen
Instrument ausdrucksvoll vorzutragende
Stelle, die indes in der
Regel von andern
Instrumenten
begleitet wird.
Wieder eine andre
Nüance der Bedeutung des
Wortes ist die, daß es bei
Instrumenten, welche vielfach besetzt
sind, als
Gegensatz von
Tutti gebraucht wird; die
Anweisung »S.« im
Parte der
Violinen eines Orchesterwerkes bedeutet, daß nur
Ein Violinist (der
Konzertmeister) die
Stelle spielen soll; der Wiedereintritt der übrigen
Geiger wird
dann durch
»Tutti« bezeichnet. In demselben
Sinn ist in Chorwerken S. der
Gegensatz von
»Chor« (vgl.
Ripieno).
Tasto
s.
(t. s.) bedeutet
in der
Generalbaßbezifferung, daß die übrigen
Stimmen pausieren und nur die
Baßstimme selbst angegeben werden soll.
(ital., »allein«),
im
Kartenspiel entweder (z. B. beim Skatspiel) ein
Spiel, welches mit denjenigen
Karten allein gemacht wird, die man ursprünglich erhalten hat, oder ein selbständiges
Spiel mit deutscher
Karte, dem
L'hombre
nachgebildet. Zu diesem
Spiel gehören vier
Personen, welche zunächst die vier
Farben untereinander auslosen.
Wer
Eicheln hat,
gibt an, und
Eicheln ist für die ersten 16
Spiele (eine
Tour) die Kouleur. In der nächsten
Tour wird die
Farbe des zweiten Spielers Kouleur etc. Jeder erhält 8
Blätter.
Treffdame oder Eichelnober
(Spadille), die
Sieben der jedesmaligen Trumpffarbe
(Manille oder
Spitze) und Pikdame oder Grünober
(Baste) sind beständige Trümpfe und rangieren in der genannten
Folge; der
Wert der übrigen
Karten ist
der natürliche. In
Treff und
Pik
(Eicheln und
Grün) sind 9, in
Coeur und
Karo
(Rot und
Schellen) aber 10 Trümpfe vorhanden. Es
gibt im S. 4
Spiele:
Frage,
Groß-Casco
(Forcée partout, Respect), Solo
und
Klein-Casco
(Forcée simple).
Die beiden
Cascos sind Zwangsspiele: das kleine muß, wenn alle 4
Personen gepaßt haben, der
Inhaber der
Spadille machen;
das große muß der
Besitzer von
Spadille und
Baste spielen, außer wenn er selbst oder ein andrer S. hat.
Frage
und S. werden durch
Frage und
S. in Kouleur überboten. Nur im S. spielt einer gegen drei; bei
Casco oder
Frage nimmt
sich der Meldende durch das sogen. Dausrufen einen
Gehilfen. Spielt jemand
Frage, so wählt er eine
Farbe zu Trumpf und nennt
zugleich ein Daus von einer andern
Farbe.
Wer dieses Daus hat, ist
Gehilfe; er darf dies aber nicht entdecken. Spielt einer
Casco, so ruft er ebenfalls ein Daus; den Trumpf macht aber der aufgerufene
Gehilfe. Zum
Gewinn sind mindestens 5
Stiche
erforderlich; bei 4
Stichen ist das
Spiel einfach verloren und bei nur 3
Stichen »Codille«.
Vole,
Tout, Wäsche oder
Lese ist gemacht, wenn der oder die
Spieler alle 8
Stiche bekommen, eine
Revolte oder
Devole, wenn sie
gar keine bekommen,
Remis, wenn jede
Partei 4
Stiche macht. Es gilt Matadorrechnung, wie im
Skat. Das Solo
spiel
ist in vielfacher
Weise erweitert und abgeändert worden; eine interessante
Abart ist das S. unter 5
Personen, welches nach
gleichen
Regeln mit einer
Karte von 5
Farben (40 Blättern) gespielt wird. Die hinzugefügte
Farbe heißt
die blaue. Eine andre ist die mit dem
Mediateur, wobei von einem der Mitspieler ein Daus
(As) gegen eine entbehrliche
Karte
eingetauscht und dann S. gespielt wird.