altes gräfliches, zum Teil fürstliches
Geschlecht, dessen Stammschloß seit dem 14. Jahrh.
Braunfels in der
Wetterau war, und das
Marquard,
Grafen von S. im Hessengau, der 1129 erwähnt wird, zum ersten gewissen
Stammvater hat. 1409 teilte sich das
Geschlecht in die
LinienS.-Braunfels und S.-Lich. Erstere teilte sich wieder in drei
Zweige,
wovon nur noch der
Zweig Greiffenstein besteht, der 1693 den
NamenBraunfels annahm und 1742 in den Reichsfürstenstand erhoben
ward.
altes Dynastengeschlecht der Wetterau, dessen erster sicherer Stammvater Marquard, Graf zu S.,
im Hessengau 1129 erwähnt wird. Das Stammhaus S., eine verfallene Burg unweit Braunfels an dem Flüßchen Solms, wurde im 14. Jahrh.
durch Braunfels bei Wetzlar
[* 13] verdrängt. Das Haus S. hatte in Ansehung seiner im oberrhein.
Reichskreise gelegenen Stammbesitzungen Landeshoheit, Reichsunmittelbarkeit, Reichs- und Kreisstandschaft bis 1806. Die Söhne desGrafenOtto (gest. 1409), Bernhard und Johann, gründeten die Linien Solms-Braunfels und Solms-Lich.
Erstere teilte sich in drei Zweige, Braunfels (erloschen 1693), Greifenstein und Hungen (erloschen 1678), von denen der Zweig
Greifenstein, nachdem er 1693 Braunfels ererbt, dessen Linienbezeichnung annahm und 1742 in den Reichsfürstenstand erhoben
wurde. Jetziger Fürst zu Solms-Braunfels ist Fürst
¶
mehr
GeorgFriedrich, geb. der seinem VaterGeorg folgte und den wichtigsten zusammenhängenden Teil der Solmsschen
Besitzungen besitzt: unter preuß. Oberhoheit die ÄmterBraunfels und Greifenstein, unter hessischer die ÄmterHungen, Wölfersheim
und Gambach und unter württembergischer einen Teil von Limpurg-Gaildorf, zusammen 500 qkm.
Die zweite, von Johann abstammende Linie zu Lich teilte sich in zwei Hauptzweige: a. Solms-Hohensolms-Lich,
der seit 1792 dem Reichsfürstenstande angehört. Fürst Ludwig (geb. 1805, gest. 1880) wurde bekannt durch seine auf
Hallerschen Principien beruhende Schrift«Deutschland
[* 15] und die Repräsentativverfassung» (Gieß. 1838),
die von dem Grafen von
Solms-Wildenfels in seiner Schrift «Bemerkungen zu der Schrift: Deutschland und die Repräsentativverfassung»
(Zwickau
[* 16] 1838) scharf angegriffen wurde. Sein Nachfolger und jetziger Chef, Fürst Hermann, geb. besitzt unter preuß.
Hoheit das Amt Hohensolms und unter hessischer die Ämter Lich und Niederweisel, zusammen 220 qkm, und ist erbliches Mitglied
des preuß. Herrenhauses und der Ersten Kammer im Großherzogtum Hessen,
d. Solms-Laubach mit den Unterlinien Solms-Sonnenwalde und Solms-Baruth.
Erstere wird jetzt durch den GrafenPeter, geb. erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses,
vertreten. Dessen Oheim ist GrafEberhardSolms-Sonnenwalde (s. d.). Außerdem blüht von ihr ein älterer Seitenzweig
zu Rosa, Reg.-Bez. Merseburg.
[* 17] Die Baruther Unterlinie spaltete sich in vier Zweige:
1) zu Rödelheim-Assenheim, deren Standesherr, GrafFranz, geb. erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses
und der Ersten Kammer im Großherzogtum Hessen ist.
2) Laubach mit dem Standesherrn GrafenFriedrich, geb. und 3) Wildenfels, dessen Standesherr, GrafFriedrich Magnus,
geb. erbliches Mitglied der Ersten Kammer des Königreichs Sachsen, neben der Herrschaft Wildenfels unter sächs.
Hoheit auch Besitzungen im Großherzogtum Hessen und Sachsen-Weimar hat. Einen Nebenzweig des zuletzt genannten Hauses bildete
der gräfliche, ehemals zu Sachsenfeld angesessene, mit dem GrafenArthur zu S., geb. gest.
erloschene.
4) Baruth, vertreten durch den Fürsten Friedrich, geb. erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses,
der in den nach dem Erstgeburtsrecht vererbenden preuß. Fürstenstand erhoben worden
ist. Die gräfl. Linie Solms-Laubach besaß früher jenseit des Rheins die Herrschaften Rohrbach, Scharfenstein und
Hirschfeld, für deren Verlust sie 1803 durch die im solmsischen Territorium gelegenen AbteienAltenburg
[* 18] und Arensberg entschädigt
wurde. -
Vgl. Graf zu Solms-Laubach, Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses S. (Frankf. a. M. 1865).