Soleillet
(spr. -läjeh), Paul, franz. Afrikareisender, geb. zu Nimes, unternahm seine erste Afrikareise (in Algerien) 1865 und 1866. In den J. 1873 und 1874 versuchte er von Algerien aus zum Niger vorzudringen, um direkte Handelsverbindungen nach dem Sudan anzubahnen; es gelang ihm nur, zur Oase Aïn-Salah vorzudringen, was vor ihm allein Laing und Rohlfs geglückt war. S. begann darauf eine unermüdliche Agitation für das Projekt, Algerien und Senegambien durch eine transsaharische Eisenbahn zu verbinden. Im Interesse dieses Plans begab er sich 1878‒80 nach Senegambien, wo indessen Machinationen des franz. Gouverneurs seine Arbeiten vereitelten. S. suchte daher an einer andern Stelle dem franz. Einfluß in Afrika neue Bahnen zu öffnen; 1881 drang er über Schoa nach Kaffa vor und legte den Grund für die Beziehung Frankreichs zu den südl. Nachbarländern Abessiniens. Die Schaffung der franz. Kolonie Obok am Golf von Aden ist wesentlich sein Verdienst. Im Begriff, eine neue Expedition nach Schoa anzutreten, starb er in Aden. S. schrieb: «Exploration du Sahara central» (1874),
«L’avenir de la France en Afrique» (1875),
«L’Afrique Occidentale» (1877),
«Les voyages et découvertes de Paul S.» (1881),
«Obok, le Choa, le Kaffa» (1886).