Sokoto
(Sackatu), Fulbereich im mittlern Sudan in Nordwestafrika, größter der Haussastaaten (s. d.), zwischen dem Niger, Binue und dem Reiche Bornu gelegen (s. Karte: Guinea, Bd. 8), schloß 1885 und 1890 Verträge mit der engl. Nigercompagnie (s. d.) ab, wodurch dieser das Handelsmonopol an beiden Ufern des Niger eingeräumt wurde, und gehört seit dem engl.-franz. Abkommen vom zur engl. Interessensphäre. Unmittelbar unter dem Sultan stehen die Provinzen Katsena, Kano, Gbari und Saria (s. d.). Mehr oder weniger straff ist das Abhängigkeitsverhältnis bei Gando, Kalam, Bautschi, Muri, Adamaua und Kororofa.
Den Grundstock der
Bevölkerung
[* 2] bilden die
Haussa, die herrschende
Klasse die
Fulbe; außerdem wohnen in
zerstreuten Gruppen:
Mandingo,
Tuareg, Kanuri und
Araber. Als vorzügliche Lederarbeiter, Tuchmacher und Waffenschmiede werden
die Sisilbe
(Mandingo) genannt. Früher war die Stadt S. am Gülbin-Sokoto
, mit 120000 E., ein von arab.
Karawanen viel besuchter Handelsplatz; jetzt ist sie vereinsamt und zählt nur mehr 8000 E. Gegenwärtig ist Wurno die
Residenz mit 15000 E. und
Kano das Centrum für den Handelsverkehr der
Haussastaaten. Der
Franzose
Monteil ist der letzte Europäer,
welcher S. bereiste (1891).