Soja
Savi (Soja
bohne),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen, mit der einzigen Art S. hispida
Mönch, einer einjährigen,
in
Japan,
[* 2] Südindien und auf den
Molukken heimischen
Pflanze. Sie hat einen bis 1 m hohen, aufrechten, etwas windenden
Stengel,
[* 3] langgestielte, dreizählige
Blätter, welche wie
Stengel und
Zweige dicht rotbraun behaart sind, kurzgestielte Blütenträubchen
mit kleinen, unscheinbaren, blaßvioletten
Blüten und sichelförmige, trockenhäutige, rötlich behaarte, zwei- bis fünfsamige,
zwischen den
Samen
[* 4] schwammig gefächerte
Hülsen.
Man kultiviert die Soja
bohne in zahlreichen
Varietäten und in sehr weiter Verbreitung in
Asien.
[* 5] Sie geht mit ihrer nördlichen
Verbreitungsgrenze noch über den
Mais hinaus, besitzt ein großes Anpassungsvermögen an
Boden- und klimatische
Verhältnisse, völlige
Immunität gegen
Schmarotzerpilze und nie versagende
Fruchtbarkeit. Die früh reifenden
Varietäten geben
in Mitteleuropa nach zahlreichen mehrjährigen Anbauversuchen sehr befriedigende
Resultate.
Die
Samen sind rundlich, länglich oder nierenförmig, gelblich, braunrot, grünlich oder schwarz, niemals gefleckt; sie
enthalten neben etwa 7 Proz.
Wasser 38
Proteinkörper, 17-20
Fett, 24-28 stickstofffreie
Substanzen, 5
Rohfaser
und 4,5 Proz.
Asche. Ihr Nährwert ist mithin gegenüber den übrigen
Hülsenfrüchten ein sehr hoher, und namentlich tritt
der bedeutende Fettgehalt hervor. Auf letzterm beruht zum Teil die vielfache Verwendung der wohlschmeckenden
Samen in
Japan,
indem der fettige Brei fast allen
Gerichten statt der
Butter zugesetzt wird; in
China lebt ein großer Teil
der
Bevölkerung
[* 6] von Soja
gerichten; auch bereitet man aus Sojabohnen durch einen Gärungsprozeß eine pikante braune
Sauce
für
Braten und
Fische,
[* 7] welche in
Japan,
China,
Ostindien
[* 8] sehr beliebt ist und in
England wie auf dem
Kontinent und in
Nordamerika
[* 9] ebenfalls in den
Handel kommt. Die japanische Soja
sauce ist die beste, sie besitzt nicht den süßlichen
Geschmack der chinesischen.
Gute Soja
sauce ist tiefbraun, sirupartig und bildet
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beim Schütteln eine helle, gelbbraune Decke. [* 11] Bei der Benutzung darf den Speisen nur sehr wenig zugesetzt werden. In Österreich [* 12] hat man die Samen als gutes Kaffeesurrogat benutzt.
Vgl. Haberlandt, Die Soja
bohne (Wien
[* 13] 1878);
Wein, Die Soja
bohne (Berl. 1881).