Sohn
,
jede Person männlichen Geschlechts im Verhältnis zu ihren Erzeugern (Vater und Mutter).
S. Verwandtschaft.
Sohn
2 Seiten, 927 Wörter, 6'351 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Sohn,
jede Person männlichen Geschlechts im Verhältnis zu ihren Erzeugern (Vater und Mutter).
S. Verwandtschaft.
Sohn,
1) Karl Ferdinand, Maler, geb. zu Berlin, [* 2] erhielt von Schadow, dem er 1826 nach Düsseldorf [* 3] folgte, den ersten Unterricht in der Kunst und behandelte anfangs mit Vorliebe antike Stoffe, dann auch Szenen aus neuern Dichtern, wie Tasso, Goethe etc. Seine Hauptwerke, welche ihm in den 30er und 40er Jahren eine große Popularität einbrachten, sind: Rinaldo und Armida, die Lautenschlägerin und der Raub des Hylas (beide in der Nationalgalerie zu Berlin), Diana und Aktäon, [* 4] das Urteil des Paris, [* 5] Romeo und Julie, die beiden Leonoren, die Schwestern, die vier Jahreszeiten, [* 6] Lurlei und Darstellungen von sentimental-romantischen Situationen. S. war Meister in Behandlung der Karnation und in der Darstellung von Frauengestalten. Besonders ausgezeichnet war er im weiblichen Bildnis. Er wurde 1832 Lehrer an der Düsseldorfer Akademie und starb während eines Besuchs in Köln. [* 7] Als Lehrer hat er einen großen Einfluß auf die Entwickelung der Düsseldorfer Schule geübt. - Seine beiden Söhne Richard S. (geb. 1834) und Karl S. (geb. 1845) haben sich als Porträt- und Genremaler vorteilhaft bekannt gemacht.
2) Wilhelm, Maler, Neffe des vorigen, geb. 1830 zu Berlin, ging 1847 nach Düsseldorf und erhielt durch Karl S. seine Ausbildung, die er durch Reisen ergänzte. Anfangs malte er historische Bilder, wie: Christus auf stürmischer See (1853, städtische Galerie in Düsseldorf, Christus am Ölberg (1855, in der Friedenskirche zu Jauer [* 8] in Schlesien), [* 9] Genoveva (1856);
bald aber wandte er sich der Genremalerei zu.
Seine Verschiedenen Lebenswege, Gewissensfrage (1864, Galerie zu Karlsruhe), [* 10] besonders aber die Konsultation beim Rechtsanwalt (1866, Museum in Leipzig) [* 11] sind meisterhaft in der Charakteristik, in der Zeichnung und der koloristischen Wirkung. Infolge des Aufsehens, welches diese Gemälde machten, erhielt er den Auftrag, für die preußische Nationalgalerie ein großes Bild, die Abendmahlsfeier einer protestantischen Patrizierfamilie, zu malen, das ihn noch beschäftigt. S. wurde 1874 Lehrer der Malerei an der Düsseldorfer Akademie. Seit dieser Zeit hat er wenig geschaffen, desto ersprießlicher aber als Lehrer gewirkt.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Sohn,
1) Karl, Genremaler, geb. zu Düsseldorf als Sohn
des bekannten, 1867 dort gestorbenen Karl S. und jüngerer Bruder des nachfolgenden Richard S. (s.
2), besuchte, für die technische Laufbahn bestimmt, 1863-66 das Polytechnikum in Karlsruhe und erlangte des Vaters Zustimmung
zur Wahl des Künstlerberufs erst kurz vor dessen Tod. Nachdem er seine Ausbildung noch unter der Leitung des
Vaters begonnen, trat
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er in die dortige Akademie, schied aber schon bald nachher wieder aus und wurde Privatschüler seines Vetters Wilhelm S. (s. 3), unter dem er sich zum Porträtmaler ausbildete. Mit ihm machte er einige Studienreisen und vervollkommnete sich nachher in Paris, London und Italien. Erst seit kurzer Zeit widmet er sich dem Genre und erzielte hierin insbesondere durch seine Technik einige glänzende Erfolge.
2) Paul Ed. Richard, Genre- und Porträtmaler, geb. 1834 zu Düsseldorf, Bruder des vorigen, erhielt seine Ausbildung von seinem Vater, auf der dortigen Akademie von Schadow und später in der Genremalerei von Jordan. 1867 machte er eine Studienreise nach Paris. Zu seinen besten Bildern gehören: Einquartierung auf dem Land (1862), der alte blinde Geiger und sein Töchterchen (1862), der Antiquar (1866) und mehrere in jüngster Zeit gemalte Porträte.
3) Wilhelm, Historien- und Genremaler, geb. 1830 zu Berlin, kam 1847 nach Düsseldorf, wo er Schüler seines Oheims und spätern Schwiegervaters Karl S. wurde. Er begann zwar, wie so viele Figurenmaler, mit der Historie und schuf z. B. Christus auf stürmischem Meer (1853, Gallerie in Düsseldorf) und ein Altarbild: Christus am Ölberg, sah aber bald, daß das Genre seinem Talent entsprechender war. Und hierin hat er mehrere meisterhafte Schöpfungen hervorgebracht, z. B.: die Zigeunerin, verschiedene Lebenswege (1860 ein Meisterstück von Kontrasten), der Geiger und sein Kind, noch bedeutender: die Gewissensfrage (1864, Kunsthalle in Karlsruhe) und die Konsultation bei einem Advokaten (1866, Museum in Leipzig), ausgezeichnet durch die wunderbare Lebendigkeit der Gestalten und durch eminente Technik;
fast ebenso großen Beifall fand die Abendmahlsfeier in einer protestantischen Patricierfamilie. 1874 nahm er die ihm angetragene Professur an der Akademie zu Düsseldorf an.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Sohn,
Karl Ferd., Maler, geb. in Berlin, besuchte 1823 die Akademie daselbst, folgte 1826 seinem Lehrer Schadow nach Düsseldorf, wo im folgenden Jahre sein Gemälde Rinaldo und Armida großen Beifall erregte. 1830 besuchte er mit Schadow Italien, [* 13] dann die Niederlande [* 14] und Paris. Stoffe der Mythologie und der Dichtung zogen ihn vorzugsweise an, so: Romeo und Julie, Diana und Aktäon, Tasso und die beiden Leonoren (städtische Galerie in Düsseldorf), Der Raub des Hylas (Nationalgalerie in Berlin), Lorelei u. a., oder romantische Sujets, wie die Lautenspielerin (1832; Nationalgalerie zu Berlin) und Donna Diana (1840; städtisches Museum zu Leipzig). Seine Art ist die der leidenschaftslosen Schilderung anmutiger Jugendschönheit, besonders weiblicher Gestalten. 1832 wurde er an die Düsseldorfer Akademie berufen, wo er an Becker und seinen Söhnen Richard (geb. und Karl (geb. tüchtige Schüler erzog. S., seit 1838 Professor, starb in Köln.
Sohn,
Wilhelm, Neffe des vorigen, geb. in Berlin, studierte 1847 bei seinem Onkel in Düsseldorf, begab sich dann auf Reisen und trat zuerst mit religiösen Kompositionen an die Öffentlichkeit. Sein Christus auf dem Meere (1853; Galerie zu Düsseldorf), Der Ölberg (1855; Altarbild der Kirche zu Jauer in Schlesien), Genoveva (1856) zeigten ihn noch in Nachahmung des Onkels. Zum Genre übergehend, schloß er sich jedoch der koloristischen Richtung der belg. und franz. Schule an. So in der: Gewissensfrage (1864; Kunsthalle zu Karlsruhe), Die Konsultation beim Rechtsanwalt (1866; städtisches Museum in Leipzig), Brustbild eines Kriegers aus dem 17. Jahrh. (1869; Galerie zu Dresden). [* 15] Seit 1874 wirkte S. als Lehrer an der Akademie in Düsseldorf.