(»Glanz«, auch S. hakadosch, der heilige S., genannt), das in unkorrektem
Aramäisch in Form
¶
mehr
eines Pentateuchkommentars abgefaßte Hauptwerk der Kabbala (s. d.), das jahrhundertelang fast vergöttert wurde, aber durch
seine verworrene Vermischung von neuplatonischen, gnostischen, Aristotelischen und jüdisch-allegorischen Anschauungen die
Entwickelung des Judentums sehr geschädigt hat. Verfasser oder Redakteur des S. ist vermutlich der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh.
in verschiedenen StädtenSpaniens lebende Moses ben Schemtob de Leon und nicht Simon ben Jochai (Mitte des 2. Jahrh.
n. Chr.). Der S., der an einzelnen Stellen eine Feindseligkeit gegen den Talmud zu erkennen gibt und hin und wieder mit dem
Christentum liebäugelt, besteht aus drei Hauptteilen:
1) dem eigentlichen S., 2) dem treuen Hirten (Raja mehemna) und 3) dem geheimen Midrasch (Midrasch neëlam).
Hafenstadt in der arab. LandschaftOman, mit guter Reede, einem festen Schloß, sorgfältig
angebauter Umgebung und ca. 24,000 Einw. (darunter eine Anzahl Juden mit eigner Synagoge).
ein kabbalistisches Buch, das, in aramäischer Sprache
[* 5] abgefaßt, in der
Form eines Kommentars zum Pentateuch sich über den geheimen Sinn der biblischen Erzählungen und der göttlichen Gebote verbreitet.
Es wird von den Kabbalisten (s. Kabbala) als ein auf göttliche Offenbarung von dem Mischnalehrer Simon ben Jochai (2. Jahrh.)
verfaßtes Werk betrachtet. Nach neuern Forschungen ist es nicht älter als das 13. Jahrh.
und höchst wahrscheinlich ein Machwerk des Moses de Leon in Spanien.
[* 6] Es besteht aus aneinander gereihten neuplatonischen,
gnostischen und allegorischen Auslegungen, aus denen ein klarer Gedanke kaum herauszufinden ist. Trotzdem ist es gelungen,
gewisse Grundzüge eines kabbalistischen Systems im S. zu entdecken. (Vgl. Karpeles, Geschichte der jüd.
Litteratur, Berl. 1886.) Der Verfasser kennt die Namen der hebr. Vokale und mittelalterliche Philosopheme und zeigt an einzelnen
Stellen Feindseligkeit gegen den Talmud und Hinneigung zu christl. Dogmen. -