Soetbeer
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Georg Adolf, Nationalökonom, geb. zu Hamburg, [* 3] studierte Philologie in Göttingen [* 4] und Berlin [* 5] und widmete sich dann vornehmlich nätionalökonomischen Arbeiten. Nachdem er 1839 die handelspolit. Schrift «Des Stader Zolles Ursprung, Fortgang und Bestand» veröffentlicht hatte, wurde er 1840 zum Bibliothekar und 1843 zum Konsulenten der Hamburger Kommerzdeputation gewählt. 1872 siedelte er als Honorarprofessor der Staatswissenschaften nach Göttingen über, wo er starb. S. hat insbesondere der Reform und Sicherstellung der deutschen Münz- und Bankverhältnisse seine Thätigkeit gewidmet.
Nachdem er 1846 eine Denkschrift über Hamburgs Münzzustände herausgegeben hatte, wurde von ihm zehn Jahre später in einer Denkschrift der Hamburger Kommerzdeputation die Einführung der Goldwährung in Deutschland [* 6] und 1862 auf dem ersten deutschen Handelstage die vollständige deutsche Münzeinigung auf Grund der Markrechnung angeregt. Er veröffentlichte: «Edelmetallproduktion und Wertverhältnis zwischen Gold [* 7] und Silber seit der Entdeckung Amerikas bis zur Gegenwart» (Gotha [* 8] 1879),
«Materialien zur Erläuterung und Beurteilung der wirtschaftlichen Edelmetallverhältnisse» (2. Ausg., Berl. 1886),
eine Übersetzung von J. Stuart Mills «Grundsätzen der polit. Ökonomie» (4. Aufl., Lpz. 1881) und zahlreiche Abhandlungen zur Verteidigung der Goldwährung und über die Silberfrage.