Socin,
Albert, Orientalist, geb. 13. Okt. 1844 in Basel, studierte seit 1862 in Basel, Genf, Göttingen und Leipzig orient. Sprachen. Nach seiner Promotion in Halle (1867) hielt er sich noch ein Jahr an der Berliner Universität auf; von 1868 bis 1870 lebte er im Orient, wo er zum Teil zusammen mit Eugen Prym wichtige Forschungen über arab. Dialekte, über das lebende Syrische sowie über kurdische Sprache machte. 1871 habilitierte er sich an der Universität Basel und wurde daselbst 1873 zum außerord. Professor ernannt. Im selben Jahre unternahm er eine zweite wissenschaftliche Reise nach Syrien und Palästina. 1876 wurde er als ord. Professor nach Tübingen, 1890 nach Leipzig berufen. S. ist einer der Gründer des «Deutschen Palästinavereins», in dessen Zeitschrift er Aufsätze und von 1878 bis 1885 die «Wissenschaftlichen Jahresberichte» lieferte. Er veröffentlichte: «Die Gedichte des Alkama» (Lpz. 1867), «Palästina und Syrien» (in Baedekers Sammlung von Reisebüchern, ebd. 1876; 3. Aufl. 1891), «Die neuaramäischen Dialekte von Urmia bis Mossul» (Tüb. 1882), «Arab. Grammatik» (Berl. 1885; 3. Aufl. 1894; auch in engl. Übersetzung erschienen), «Zum arab. Dialekt von Marokko» (Lpz. 1893); mit Emil Kautzsch; «Die Echtheit der moabitischen Altertümer geprüft» (Straßb. 1876), «Die Genesis mit äußerer Unterscheidung der Quellenschriften übersetzt» (Freiburg 1888); mit Prym: «Der neuaramäische Dialekt des Tur 'Abdîn» (2 Bde., Gott. 1881), «Kurdische Sammlungen» (Bd. 1, Petersb. 1887; Bd. 2, von S. allein, ebd. 1890); mit Smend: «Die Inschrift des Königs Mesa von Moab» (Freib. i. Br. 1886); mit Stumme: «Der arab. Dialekt der Houwara in Marokko» (Lpz. 1894). Außerdem schrieb S. viele Aufsätze für die «Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft».