Snûssi
(Senûsi, Sinusija), mohammed. Orden [* 3] in Nordafrika, hat sich von einem durch Sidi Abd alaziz Ende des 18. Jahrh. gegründeten Orden abgezweigt, indem nach dem Tode des zweiten Obern Ahmed ibn Idris (1833) die Mitglieder des Ordens sich entzweiten und ein Teil derselben den Mohammed ibn Ali el-Senusi zum Obern wählten. Nach diesem (geb. in Tlemßen um 1792, gest. 1859 in Dschaghbub) wird der in Nordafrika weit verbreitete Snußiorden benannt, der sich die Reinigung des Islam von allen fremden Einflüssen und die Bekämpfung der christl. Hegemonie in Nordafrika zur Aufgabe gestellt hat.
Der Orden hat seinen mit großen Einkünften dotierten Mittelpunkt in der Sahara-Oase Dschaghbub (gewöhnlich als Dscharabub bekannt), südlich der Cyrenaiea, im Wilajet Tripolis, aber bis nach Wadai hinein sind die Ordenshäuser der S. verbreitet. 1884 bestanden deren 121 in Tripolis, Fessan, Algerien, [* 4] Marokko, Arabien, Ägypten, [* 5] Sudan, Wadai und in verschiedenen Oasen der Sahara. Nach dem Tode des Sidi Mohammed (1859) wurde dessen Sohn Sidi Mahdi als Ordensoberer der S. anerkannt. –
Vgl. Rohlfs, Kufra (Lpz. 1881);
Duveyrier, La confrérie musulmane de Sidi Mohammed ben
Ali es-Snûssi
et son domaine géographique en l'année 1300 de
l'hégire (im
«Bulletin de la
Société de Géographie», 1884).