besonders seine
Lehre,
[* 3] daß die
Arbeitsteilung von der
Größe des
Kapitals und Marktes bedingt wird; daß jeder Warenpreis in
die drei großen Einkommenszweige: Grundrente,
Arbeitslohn und Kapitalzins aufgelöst werden kann;
daß Ersparen und Verzehren
keinen unbedingten Gegensatz bilden.
Ferner ist die Unterscheidung zwischen stehendem und umlaufendem
Kapital sowie überhaupt
der
BegriffKapital eigentlich erst von S. recht begrenzt und analysiert worden. Sodann ist zu erwähnen
seine
Darstellung der
Gründe, welche in den verschiedenen Arbeitszweigen die Höhe des Lohns verschieden gestalten, seine
vortreffliche
Theorie der Zettelbanken u. a. m. Die Form von
S.s Werken ist durchaus die eines großen klassischen Schriftstellers:
nicht wenig trug zu ihrer
Popularität das warme Eintreten
S.s für die untern
Klassen, die scharfe Kritik
über veraltete Einrichtungen, wie das Zunftwesen, und über die Bestrebungen zur Erlangung von
Monopolen und
Vorrechten bei.
Aus seinem Nachlaß erschienen: «Posthumous essays, published by Dr.
Black and Dr.
Hutton» (1795),
worin unter anderm die
Fragmente eines Werkes: «On the principles, which lead and direct philosophical
inquiries etc.» enthalten sind. S. erlebte es nicht nur, daß der gegen seine
Theorie zuerst erhobene
Widerspruch nach und
nach verschwand, sondern war auch noch Zeuge von dem praktischen Einfluß, den seine
Schriften auf einige Zweige der Handelspolitik
Englands erhielten. Hat auch die neuere
Entwicklung der
Volkswirtschaftslehre vieles, was S. auf dem Gebiete
der Volkswirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik lehrte, bekämpfen müssen, so bleibt ihm gleichwohl die
Stelle eines hoch
gefeierten Forschers gesichert. – Sein Leben beschrieb Dugald
Stewart, der auch eine Gesamtausgabe von
S.s Werken besorgte
(5 Bde., Lond. 1811‒12).
Vgl. noch
Oncken,
Adam S. in der Kulturgeschichte
(Wien
[* 4] 1874);
Alexander, engl. Dichter und Prosaiker, geb. zu
Kilmarnock in
Schottland, war
Musterzeichner in einer Spitzenfabrik zu
Glasgow,
[* 5] als er 1853 durch die Veröffentlichung seiner
«Poems» (darunter das Aufsehen erregende «Life
Drama») seinem Leben eine andere
Wendung gab. Binnen wenigen
Monaten wurden 10000 Exemplare
des
Buchs abgesetzt, und er selbst wurde im folgenden Jahre zum Sekretär
[* 6] der
Universität Edinburgh ernannt,
welche
Stelle er bis zu seinem
Tode verwaltete. Er starb zu Wardie bei Edinburgh. Er schrieb ferner «City
poems» (1857) und «Edwin of Deira» (1861),
sowie die Prosaschriften «Dreamthorpe» (Lond.
1863),
«A summer in the Skye» (ebd. 1865),
«Alfred Hagarts’s household» (2 Bde., ebd. 1866)
u. s. w. Auch gab er heraus: «The poetical works
of R.
Burns, with a memoir» (2 Bde., 1865). Seine
Poesie ist formgewandt und schwungvoll, lehnt sich jedoch sehr an Vorhandenes
an; seine Prosaschriften sind gefällig und anziehend.
Benjamin Leigh, engl. Nordpolfahrer, geb.
studierte in
Cambridge, wurde 1856 Rechtsanwalt, beschäftigte sich aber hauptsächlich mit Naturwissenschaften und rüstete 1871 eine
Expedition nach der Nordostküste von
Spitzbergen aus, mit der er den 81. Breitegrad erreichte.
Nachdem er 1872 eine neue
Entdeckungsfahrt nach dem Norden
[* 7] von
Spitzbergen veranstaltet hatte, unternahm er 1873 in zwei Schiffen
die Rettung der verunglückten schwed. Expedition. 1880 erreichte S. auf einer neuen Expedition
das
Franz-Joseph-Land und stellte die westl.
Ausdehnung
[* 8] dieses Archipels bis 39° westl. L. von Greenwich fest. Auf einer fünften 1881 in
dieselben Gegenden unternommenen Expedition verlor S. das Entdeckungsschiff Eira, erreichte aber im Aug. 1882 mit den
geretteten
Booten Nowaja Semlja, von wo er auf den zu seinem
Beistand abgesandten Schiffen heimkehrte.
George, engl. Assyriolog, geb. zu Chelsea bei
London,
[* 9] war zuerst Banknotenstempelschneider in der
Firma Bradbury &
Evans zu
London und wurde 1866 durch die Bekanntschaft mit assyriolog. Publikationen für das
Studium der
Keilinschriften begeistert. Die Veröffentlichung mehrerer kleinerer assyriolog.
Aufsätze 1868 verschafften ihm
die
Anerkennung der Fachgelehrten und eine
Stellung als Assistent im Departement für ägypt. und assyr.
Altertümer am
Britischen Museum zu
London.
Dort entdeckte er unter den Inschriftenfragmenten, welche er mit bewunderungswürdigem Scharfsinn in eine Art encyklopäd.
Anordnung zu bringen suchte, die Bruchstücke des Gilgamisch-Epos mit dem keilinschriftlichen Sintflutbericht
(s.
Sintflut). Seine Entdeckung machte großes Aufsehen und bewog die Eigentümer des «Daily
Telegraph»,
[* 10] ihn 1873 zur Erforschung der Ruinen nach
Mesopotamien zu senden, woselbst er eine Sammlung von 384 (jetzt im
Britischen
Museum befindlichen) Thontafelfragmenten erwarb.
Zum zweitenmal ging S. 1874 nach
Mossul und
Bagdad. Die engl. Regierung sandte ihn 1876 wieder nach
Assyrien;
auf seiner Rückkehr erlag er 19. Aug. zu
Aleppo den Unbilden des mesopotam.
Klimas. Seine hauptsächlichsten Veröffentlichungen
sind: «The phonetic values of the Cuneiform characters» (Lond.
1871),
«History of Sennacherib» (hg. von
A. H. Sayce, 1878),
«The Chaldean account of Genesis»
(2. Aufl., von
A. H. Sayce, 1880; deutsch von
HermannDelitzsch,
[* 11] Lpz. 1876). Auch beteiligte sich
S. an der
Herausgabe des 3. und 4.
Bandes von Rawlinsons Inschriftenwerk und schrieb
Artikel für den «Daily
Telegraph» und die
«Transactions»
der
Society of Biblical Archæology.
Goldwin, canad. Schriftsteller, geb. zu Reading (England) und erzogen
zu
Eton und Oxford,
[* 12] wurde nach verschiedenen kleinern Ämtern 1858 Professor der modernen Geschichte
zu Oxford. 1864 besuchte er die
Vereinigten Staaten
[* 13] und 1868 wurde er an der
Cornell-Universität zum Professor der engl. Geschichte
und Verfassungsgeschichte ernannt. Er bekleidete diese
Stelle bis 1871 und siedelte dann an die
UniversitätToronto über.
Er gab das «Canadian Monthly» 1872‒74 heraus und
gründete die «Nation» (1874),
«The Bystander» (1880),
Smith (James) - Smith
* 14 Seite 64.1047.
«The Week» (1884). Er ist einer der Hauptvertreter
des
Gedankens der Inkorporation
Canadas in die
Vereinigten Staaten und trat für die unbedingte kommerzielle
Union der beiden
Länder ein. Von seinen Werken sind zu nennen:
«Irish history and
Irish character» (1861),
¶
«^Huada and Ui6 ^HNlldiHn Smith, James, engl. Humorist, geb.
war der Sohn eines beim Board of Ordnance angestellten Beamten, dem er später in dieser Stel- lung folgte.
Mit seinem Brnder Horace (geb. 31.'Dez/1779, gest. 12. Inli 1849)
verfaßte er poct. Nachahmungen, die den Stil der gefeiertsten Dichter der Zeit, eines Scott, Byron, Nords- worth, Southey,
in geistreicher Weise parodierten und 1812 als »I^ect^d adi-68868" veröffentlicht wurden. Eine ähnliche Sammlung «IIorac6
in l^ndon» erschien 1813. Für den Schauspieler Mathews schrieb S. die Humoresken " (^onnti'x cou- 8ili8»,
«^lrip to 1^3.113» und «^Irip
to /Vmkrica». Er starb Seinen Nachlaß gab mit einer biogr. Skizze 1841 sein Bruder heraus. Smith, John, amerik.
Kolonist, geb. Jan. 1579 zu Willoughby in Lincolnshire (England), ging nach
einem abenteuerlichen Soldatenleben in den Nieder- ! landen, Ungarn
[* 15] und der Türkei
[* 16] 1606 von London ! nach Virginia, wo er 1608 Präsident
und Gouver- ! neur der Kolonie wurde, kehrte 1609 nach England ! zurück, segelte dann 1614 nach Neuengland und! machte eine
Küstenausnahme für seine Karte dieser ! Kolonie. Nach England zurückgekehrt, verbrachte! er den Nest
seines Lebens damit, seine Abenteuer l niederzuschreiben. Er starb zu London. I Seine Reiseberichte sind alle höchst
fesselnd, aber sie sind sehr vorsichtig zu benutzen, da ^. es mit der Wahrheit nicht sehr genau nahm, äußerst eitel und
selbstgefällig war und seine Person überall in den Vordergrund stellt.
Auch die in Romanen, Gedich- ten und Dramen verherrlichte romantische Geschabte von seiner Errettung durch die indian. «Prinzessin»
Pokahontes ist zum mindesten von ihm sehr über- trieben worden. Von seinen Werken sind die bekann- testen: «^.tru6 Kation
ol Virginia» (1608),
«.^ map ok Virginia» (1612),
«^ d63ciiptwn ot'Xe^v I^n^llnd» (1616),
«1Ii6 F6N6i-aI
1n3t0r)' ok Virgi- nia» (1624). Eine Neuausgabe seiner gesamten Werke besorgte Arber (Virmingh. 1884). - Bio- graphien von
S. schrieben Robinson (in Räumers «Histor. Taschenbuch», Lpz. 1845),
Hillard (in
Sparks' «861-168», Bd.
2), Warner (Neuyork 1881) und True (ebd. 1882). Smith, Joseph, Stifter der Mormonen (s. d.). Smith, Sophus Birket-, dän. Historiker,
geb. zu Randers, studierte zu Kopcnbagen Medizin, widmete sich aber später ganz der Litteratur- und Kunstgeschichte.
Gleich seine erste Arbeit auf diesem Gebiete («Kort Veiledning i Antikkabinettet i
Kjobenhavn», 2. Aufl., Kopenh. 1864) fand all- gemeine Anerkennung. 1863 wurde S. Assistent, 1880Leiter, 1893Obe'rbibliothekar
der Universitäts- bibliothek.
Neben seiner Thätigkeit als Universitäts- dibliothekar war er Archivar am Universitätsarchiv und Privatbibliothelar Christians
IX.
S. ist einer der ersten Kenner älterer dän. Geschichte und Litte- ratur. Eine Reihe Untersuchungen erschienen in
«Danske Samlinger for Historie, Topograph:, Per- sonal- og Literaturhistorie' (Kopenh. 1865-79), deren Mitredacteur S. vom 7. Bande
an war. Mehrere dieser Aufsätze finden sich in den "Studier paa det gamle danske Skuespils Omraade" (Kopenö. 1883). Von seinen
Ausgaben älterer dän. Werke sind hervorzuheben: «1^ndn8 d6 8ancto Xlwnto duc6» (Kopenh. «Pe- der Helgelunds
Eusanna og Calumnia» (ebd. 1890), «Niclaus Manuels Satire om den syge Messe» (ebd. 1894),
vor allem aber das interessante Werk
der unglücklichen Tochter Christians IV.: «Den fangne Gresfwinne Leonorce Christina) Jammers Minde» (4. 3llifl.,
ebd. 1887),
dem ^. eine eingehende Bio- graphie der Leonore folgen ließ («Leonorce Christine
Grcvinoc Ulfelds Historie», 2 Tle., ebd. 1879-87). Ferner erschien «Til Bclysning of literocre Personcr i Sllitninqcn af det 18. og
Vegyndelsen af det 19. Aardundrede» (Kopenh. 1873),
«Kjobenhavns Univcrsitets Matrikel» (ebd. 1889 fg.). Smith, Sydney,
[* 19] englischer satir. und polit. Schriftsteller, geb. zu
Woodford in Esfer, studierte in Orford Theologie und wurde 1798 Prediger in Edinburgh, wo er 1802 mit Ieff- rev und Brougham
die «i^dindur^Q I^6vi6v» be- gründete-, 1803 kam er als Prediger am Findel-
hausc nach London. Einer früher erfchicnenen Pre- digtsammlung (2 Bde.,
1801) ließ er hier eine zweite folgen («86i'mc)n3», 2 Bde.,
1809). 1806 erhielt er die Psründe Foston-le-Clay in der Grafschaft ?)ort, 1828 eine andere Pfarrstelle zu Combe-Florey in
der GrafschaftSomerset, 1831 ein Kanonikat an der Paulskirche zu London, wo er starb.
Durch seine polit. Sckristen, in denen er stets auf seiten der Whigs focht und Emancipation der Katholiken,
Reformbill und alle freisinnigen Ver- besferungen mit Schärfe verteidigte, hat er sich ein großes Verdienst um England erworben,
namentlich durck) seine «1^tt6i'3 on tN6 8n!»i6ct ol 1ii6 cHtlio- Iic8
d)- 1'6t6i- ?Ixmi6)"" (1807),
ein Meisterstück feinen Witzes und schlagender Dialektik, das 21 Auflagen erlebte,
und durch eine Abhandlnng «M6 dallot» (1837). Außerdem hat man von
ihm die anziehen- den Vorlesungen über Moralphilosophie «Nl6M6n- tarv 8l ot'moral puil die 1804-6 in London vor einem gemischten
Publikum gehalten wurden, aber erst 1850 im Druck erschienen. Seine gesammelten Werke (4 Bde.,
1839) haben wieder- holte Auflagen erlebt. Eine BiographieS.s ver- öffentlichte seine Tochter, Lady Holland
(2 Bde., Lpz. 1855; neu hg. von Austin, Lond. 1874). -
Vgl. Duykinck, 1Ii6 ^vit and vi8dom ol 8)dn6^ 8. (mit Biographie, Neuyork1856);
Smith, William Henry, konservativer engl. Staatsmann, geb. in
London als Sohn eines Buch- und Zeitungshändlers, in dessen Geschäft er eintrat, wnrde 1868 ins Unter- haus gewählt. Im
zweiten Ministerium Disraeli (Veaconsfield) wurde er 1874 Schatzsekretär, 1877 - 80 Marincminister. Von Salisbury erhielt
er Juni 1885 das Kriegsministerium, Jan. 1886 das erste Sekretariat für Irland und Aug. 1886 in Salisburys
zweitem Ministerium wieder das erst- genannte Amt, dann aber nach Lord Nandolph
¶