Smarágd
,
ein Edelstein, eine edle grüne und durchsichtige Varietät des Minerals Beryll (s. d.), von derselben Krystallisation wie dieser, meist hexagonale Prismen mit pyramidaler und basischer Endigung (s. nachstehende Abbildungen) bildend, übereinstimmend im physik. Verhalten und in chem. Zusammensetzung. Der S. findet sich in Form von außen glatten, einzeln ein- oder aufgewachsenen Krystallen, selten in Drusen, [* 2] ist glasglänzend und gras- bis apfelgrün.
Als
Edelstein ist er sehr geschätzt und wird besonders in der Form der
Tafelsteine geschliffen, wobei sich seine
Farbe am schönsten
ausnimmt. Er wird im
Glimmerschiefer des Habachthals in
Salzburg
[* 3] und in den Mourne-Mountains in
Irland gefunden,
namentlich aber am
Flusse Takowaja im
Ural (wo bis 40 cm lange und 25 cm dicke Kristalle
[* 4] vorkommen; vielleicht die smaragdi
scythici des
Plinius), bei Muzo in Columbia
[* 5] in einem schwarzen Kalkstein und bei Stony-Point in
Alexander-County (Nordcarolina,
bis 20 cm lange
Krystalle in einem feldspatreichen Gneis).
Die Alten verstanden unter diesem Namen teils den echten S., teils den grünen Flußspat. [* 6] Der S. des Handels ist fast nur südamerikanischer, da die sehr geringe Ausbeute desjenigen von Nordcarolina meist nur mineralog. Kabinettstücke liefert und die übrigen Fundstätten nicht mehr ausgebeutet werden. Der Preis eines Karatsteins von schönfarbigem S. ist 50 - 500 M., je nach Reinheit des Steins von Sprüngen, eingewachsenen Glimmerblättchen u. s. w. Ganz reine S. von einiger Größe sind äußerst selten.
S. läßt sich wegen der nur ihm eigenen tiefgrünen
Farbe durch kein anderes billiges Mineral ersetzen. Nur der Dioptas,
der nach seiner smaragd
ähnlichen
Farbe auch Kupfersmaragd
heißt, hätte gleichen
Farbenton, ist aber
schlecht durchsichtig und allzu weich. Am nächsten steht dem S. dem äußern Ansehen nach der
Hiddenit (s. d.), den man deshalb
auch
Lithiumsmaragd genannt hat.
S. und
Hiddenit lassen sich jedoch leicht unterscheiden. S. zeigt moosige Flecken im Innern,
Hiddenit ist vollkommen klar; die
Farbe des S. zieht ins
Blau, jene des
Hiddenits ins Gelbgrün.
Der
Dichroismus des
Hiddenits ist doppelt so stark wie der des S.; letzterer hat die Farbennuancen
Grün und Bläulichgrün;
Hiddenit hingegen helles Gelblichgrün und Dunkelblaugrün, und dieser starke Unterschied der
Achsenfarbe ist entscheidend.
Lichtgrüner bis smaragd
grüner Granat,
[* 7] Demantoid (s. d.), der bei
Syssersk vorkommt, wird in
Katharinenburg verschliffen und kommt unter dem unrechten
Namen S. in den
Handel. Solche Exemplare
haben schönen
Glanz und guten Schliff, große Härte, aber keinen
Dichroismus, sind daher unmittelbar erkennbar.