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Meeresbuchtder Ostküste; im Altertum trug dieInsel drei Städte. Auf S. wird viel Obst und Wein er- Skopla, türk. Stadt, s. nsküp. lzeugt. Sköpin.
1) Kreis [* 3] im südwestl. Teil des russ. Gouvernements Rjasan, im Gebiet der Pronja und des Don, hat 2771 ykm, 172086 E.; Töpfcrthon, Ackerbau. - 2) Kreisstadt im Kreis S., an der Werda und an der Eisenbahn Wjasma-Rjashsk, bat (1893) 11138 E., 8 Kirchen, Realschule, Agentur der Moskauer Internationalen.Handelsbank; Han- del mit Getreide, [* 4] Vieh, Eisen- und Topferwaren. Skoplje, türk. Stadt, s. ttsküp. Skopzen, Eelbstverstümmler, eine Art der russ. Raskolniken (s. d.), die wie die Chlystv eine Mutter- aottes, Propheten und anfressende Andachten baben.
Ihr Stifter war Konoratij Seliwanow in der zwei- ten Hälfte des 18. Jahrh. Er wurde in einer Ver- sammlung der Chlysty von einer ekstatischen Mutter- gottes Akulina Iwanowna für die wahre Inkarna- tion Gottes erklärt. Von Katharina II. wurde er nach Sibirien verbannt; später durfte er zurück- kehren. Er starb 1832 in Susdal, wie es heißt, im 112. Lebensjahr. Die S. glauben, Eeliwanow werde wiederkommen und ein neues glückliches Reich auf Erden stiften, wo alle Menschen verschnitten sein sollen. Sie wußten ihr Treiben sehr geheimzuhalten, bis die Regierung 1869 durch einen Besteckungs- versuch des Skopzen Plotizyn in Tambow davon Kenntnis erlangte und nun die Sekte eifrig verfolgt. Es gehören aber noch viele reiche Kaufleute zu ihr. -
Vgl. Nadeshdin, Forschungen über die Häresie der S. (russisch, Pctersb. 1845);
Pelikan, Gerichtlich - mediz. Untersuchungen über das Skopzentum, deutsch von N. Iwanoff (Gieß. 1876).
Skorbut oder Scharbock, eine auf einer krank- haften Blutmischung beruhende Ernährungskrank- heit, die sich durch zablreiche Blutungen in die ver- schiedensten Gewebe [* 5] und Organe des Körpers kund- giebt. Die Krankheit kommt bei Seeleuten lSee- skorbut), aber auch bei Landbewohnern (Land- skorbut) vor und beginnt mit großer Schwäche und Müdigkeit, namentlich großer Schwere der Beine, sehr gedrückter Stimmung und großer Ver- zagtheit. Das Gesicht [* 6] des Kranken verliert seine frische Farbe, wird bleich und schmutzig, die Lippen bläulich, die Augen sinken ein und bekommen dlaue Ränder.
3Iach einigen Tagen oder Wochen schwillt das Zahnfleisch in der Umgebung der Zähne [* 7] an, wird bläulich, aufgewulstet und blutet außerordent- lich leicht; die Zädne lockern sich und das Kauen wird sehr schmerzhaft. Ähnliche Blutergüsse treten dann in der Haut [* 8] der Extremitäten auf, nickt felten bilden sich auch Vlafen oder tiefe, schlaffe, leicht blutende Geschwüre (skorbutische Geschwüre). Die Flecken haben eine verschiedene Größe, find an- fangs schwarzbraun und werden später blau, arün, gelb.
Auch in den tiefer gelegenen Geweben (Mus- keln, Milz, Knochenhaut) erfolgen ähnliche Blut- ergüsse. Endlich kommen dazu Wassersüchten der Beine, des Herzbeutels und der Brustböble. Die Krankheit dauert meist sehr lange. Ein früher Tod tritt ein infolge der Wassersuchten und Darmblu- tungen, meist aber endet die Krankheit, wenn über- haupt, erst spät mit dem Tode durch Erschöpfung. Der S. entwickelt sich auf langen Seereifen, wenn Kartoffeln, Gemüse und frisches Fleisch fehlen und die Mannschaft ausschließlich von Zwieback und ge- pökeltem Fleisch lebt.
Auf dem Lande zeigt sie sich dagegen bei solchen Individuen, die fast nur von Gemüse und Kartoffeln leben, oder die sich in kalten und feuchten Kellerwohnungen aufhalten. Auch entsteht die Krankheit infolge der Überfüllung und schlechten Ventilation in Kasernen, Strafanstalten u. s. w. Werden die Kranken den schädlichen Ein- flüssen entzogen, so fühlen sie sich meist sehr schnell wohl, wenn auch die wirkliche Genesung nur äußerst langsam erfolgt. Die Abkürzung der Seereisen sowie die bessere Verproviantierung der Schiffe [* 9] hat den S. in der neuern Zeit wefentlich gemindert.
Bei Ausbruch der Krankheit ist für größte Reinlich- keit, warme Kleidung, frifche Luft, passende und reichliche Kost lfrifches Fleifch, frifches Gemüfe, Obst und Salat, gutes Bier oder Branntwein mit Wasser, Wein) zu sorgen. Die frisch ausgepreßten Säfte von Brunnenkresse, Kohl, Senf, Rettich, Meerrettick, Löffelkraut (^ntigcoi-dutica) leisten sehr gute Dienste. [* 10] Auch ist der Genuß von säuer- lichen Frückten und deren Säften (Citronen, Apfel- sinen, ^lpfel) von großem Vorteil.
Gegen die skor- butische Zabnfleischaffektion empfehlen sich öftere Ausspülungen des Mundes mit einer Lösung von cklorsaurem Kalium sowie Betupfen der geschwürigen Stellen mit Myrrhentinktur oder Höllenstein. Der E. beim Schwein, [* 11] der infolge schlechter Fütterungs- und Wartungsverbältnisse auftritt, be- steht in Verschwärungen des Zahnfleisches, Lockev werden und Ausfallen der Zähne. Gleichzeitig fallen die Borsten aus (Borstenfäule), und aus der Haut zeigen sich blaurote Flecken und Streifen.
Unter den Erscheinungen von Hinfälligkeit und Schwäcke gehen die Tiere schließlich zu Grunde, wenn dieselben nicht unter günstigere Fütterungs- und StaUvcrhältnisse kommen. Skorie (grch.), soviel wie Schlacke (s. o.). Skorodit (vom grch. Lkoroäion, Knoblauch, wegen der knoblauchähnlichen Arsendämpfe beim Schmelzen), ein rbombifches, in kleinen Pyramiden oder kurzen Säulen [* 12] krystallisierendes Mineral von Glasglanz, lauchgrüner bis schwärzlichgrüner Farbe und dem spec.
Gewicht 3,ibis3,2; es ist in Salzsäure leickt löslich.
Chemisch ist es wasserhaltiges, neu- trales, arscnsaures
Eisenoxyd,
^6.2(^804)2 ^ 4II20. Man kennt es z. B. vom
Graul bei
Schwarzenberg in
Sachsen,
[* 13] von Dernbach bei Montabaurin Nassau, Lölling
in Kärnten, Chanteloube bei Limoges, aus
Cornwall, von Beresowsk und Ncrtschinsk in
Sibi- rien; neuerdings
fand es sich auch als krusten- förmiger Abfatz auf
Kieselsinter aus dcn heißen
Quellen vom I)ellowstone-Nationalpark. Skorpion,
Tier, s. Skorpione.
Skorpion, Sternbild des südl. Himmels, das
in mittlern
Breiten nicht sichtbar ist. Sein hellster
Stern ist
Antares (s. 0.). - S. ist auch das 8. Zeichen
des
Tierkreises, reicht von 210 bis 240° Länge und wird mit m^bezeicknet.
Skorpion, ursprünglich ein wie eine große
Arm- brust konstruiertes Horizontalgeschütz der
Römer,
[* 14] das Pfeile schleuderte,
in der spätern Kaiserzeit ein Wurfgeschütz. (S. auch Karrenballiste und
Onager.) Skorpione
(scoi-piouiäaL), eine Ordnung
der
Spinnentiere
[* 15] (s. d.). Der Körper setzt sich aus einem kräftigen, ungegliederten-Kopfbruststück
und einem daran in seiner ganzen
Breite
[* 16] angewachsenen, drei- zehngliedrigcn, schlanken Hinterleib zusammen. Der letztere zerfallt
in einen breitern, aus sieben
Ringen bestehenden vordern und einen dünnen, schwanzarti- gen, sechsringlichen hintern
Abschnitt.
Der letzte
Ring endet mit einem
Stachel und birgt ein Paar
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