Skaphander
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s. Taucherapparate. [* 2]
Skaphander
3 Wörter, 32 Zeichen
Skaphander,
s. Taucherapparate. [* 2]
[* 2] Vorrichtungen, mittels welcher man längere Zeit unter Wasser verweilen kann. Da die geschicktesten Taucher höchstens zwei Minuten in der Tiefe verharren, so hat man sich bemüht, Mittel zu finden, um das Atmen unter Wasser möglich zu machen. Hermetisch anschließende Helme, [* 4] welche den ganzen Kopf des Tauchers bedecken, gewähren nur geringe Hilfe, da die in ihnen enthaltene Luft sehr schnell ihres Sauerstoffs so weit beraubt wird, daß sie nicht länger eingeatmet werden kann.
Geräumige Glocken (Taucherglocken), welche mit einem Seil in die Tiefe gelassen werden, bergen für den in ihnen sitzenden Taucher mehr Luft; aber auch diese ist bald verbraucht. Für längern Aufenthalt unter Wasser wurden daher die Apparate erst geeignet, als man sie durch Röhren [* 5] mit Pumpwerken in Verbindung setzte, welche sie fortwährend mit frischer Luft versorgten. Die Pumpe [* 6] preßt ununterbrochen Luft in die Glocke, so daß diese ganz wasserleer wird und große Luftblasen an ihrem untern Rand entweichen.
Auf diesem Prinzip beruhen unter anderm die großen Apparate, in welchen mehrere Arbeiter zum Fundamentieren der Brückenpfeiler u. dgl. unter Wasser arbeiten. Sie bestehen aus cylindrischen oder prismatischen Gefäßen (caissons) aus Eisenblech, welche unten offen, oben aber geschlossen sind und durch ununterbrochenes Einpumpen von frischer Luft unter einem der Wassertiefe entsprechenden Druck wasserfrei gehalten werden, so daß bequem, wennschon in komprimierter Luft, darin gearbeitet werden kann.
Das Ein- und Austreten der Arbeiter erfolgt durch eine sogen. Schleuse, eine enge Kammer, welche nach der freien Luft sowie nach dem Innern des Caissons durch eine Thür hermetisch abgeschlossen werden kann, so daß beim Befahren nie eine größere als dem Inhalt der Kammer entsprechende Luftmenge verloren geht. Indem der Grund tiefer ausgegraben wird, sinkt der Caisson immer weiter ein und wird, wenn man auf festem Baugrund angekommen ist, mit Beton ausgefüllt und so in einen mächtigen Steinblock verwandelt, auf welchem dann weiter gebaut wird.
Der Luftdruck, unter welchem sich die Arbeiter befinden, beträgt 1 Atmosphäre für je 10 m Wassertiefe u. wirkt nachteilig auf die Gesundheit (vgl. Komprimierte Luft). [* 7] Der gewöhnliche Taucherapparat, Skaphander-Apparat, besteht aus einem wasserdichten Anzug und einem Helm, der mit der Pumpe verbunden ist, und gestattet eine freie Bewegung des Tauchers, kann aber leicht durch den plötzlich auf den Taucher einwirkenden Luftdruck gefährlich werden. Beim Niedersinken enthält nämlich die Lunge [* 8] des Tauchers Luft von gewöhnlicher Spannung und wird durch die eingeatmete komprimierte Luft zusammengedrückt.
Steigt der Taucher auf, so nimmt der äußere Druck sehr schnell ab, und dadurch ist die Lunge der Gefahr ausgesetzt, durch die in ihr enthaltene dichtere Luft zerrissen zu werden. Sehr wichtig ist daher der Apparat von Rouquairol-Denayrouze, welcher den Taucher fortwährend mit Luft, die unter gewöhnlichem Druck in die Lungen gelangt, versorgt. Der Taucher nimmt diesen aus zwei Kammern bestehenden und mit komprimierter Luft gefüllten Apparat wie einen Tornister aufgeschnallt mit sich in die Tiefe.
Die eine Kammer wird vermittelst eines Schlauchs direkt durch die Luftpumpe [* 9] mit komprimierter Luft gefüllt, während die andre Kammer durch einen Schlauch und ein Mundstück mit der Lunge des Tauchers in Verbindung tritt. Beide Kammern stehen nun durch ein Kegelventil in Verbindung, welches durch den Druck der komprimierten Luft in der ersten Kammer geschlossen wird, sich aber durch Saugen an dem Mundstück oder durch Vergrößerung des Wasserdrucks öffnet. Auf dem zum Mundstück führenden Rohr ist ein Ventil [* 10] zum Ausatmen angebracht.
Der Apparat (Regulator) [* 11] kann ohne und in Verbindung mit Helm gebraucht werden. Letzterer sowie der damit verbundene Taucheranzug dient nur als Schutz gegen die Nässe. Mit diesem Apparat kann sich der Taucher während mehr als 4-5 Stunden frei und ohne Beschwerden in der Tiefe bewegen, und da sein Körper durch keinen weitern Apparat belästigt ist, so vermag er auch anstrengende Arbeiten unter Wasser auszuführen. Ein andrer Apparat unterscheidet sich von diesem insofern, als der Taucher nur durch den Mund aus dem Regulator einatmet, die verbrauchte Luft aber durch die Nase [* 12] in das Innere seines Anzugs ausstößt, aus welchem er sie von Zeit zu Zeit durch Öffnen eines Hahns am Helm ablassen kann. Wird letzteres eine Zeitlang unterlassen, so füllt sich der Anzug stark mit Luft, und der Taucher steigt von selbst empor. Taucherapparate sind schon ¶
von Aristoteles beschrieben worden. Die Taucherglocke wird schon im Altertum erwähnt, Aristoteles spricht indes nur von einer Taucherkappe, einem umgestürzten Kessel, welcher den Kopf des Tauchers aufnehmen sollte. Der Würzburger Mathematiker Kaspar Schott (1608-66) beschrieb in seiner »Technica curiosa« (1664) eine wirkliche Taucherglocke, und Sinclair beschrieb in seiner »Ars nova et magna gravitatis et levitatis« (1669) die Taucherglocke, welche 1588, 1665 u. 1687 angewandt wurde, um die Schätze der versunkenen spanischen Armada zu heben.
Halley versah 1716 die Taucherglocke mit einer Vorrichtung, um dem Taucher Luft zuzuführen. Seine 1721 konstruierte Taucherkappe ist im Prinzip noch heute bei den Arbeiten auf dem Meeresgrund im Gebrauch. Die Taucherapparate haben große Bedeutung gewonnen bei der Korallen-, Bernstein- und Perlenfischerei, bei Wasserbauten, bei Reparaturen an Schiffen und namentlich auch zum Torpedolegen. Für größere Tiefen als 45 m können Taucherapparate, welche den Aufenthalt in komprimierter Luft bedingen, nicht mehr verwendet werden. Den Taucherapparaten verwandt sind die Rettungsapparate für Feuersbrünste (Östbergs Patent), welche aus doppelwandigen Gummianzügen bestehen, aus denen nach allen Seiten Wasser ausspritzt, welches, wie auch Luft zum Atmen, durch Röhren zugeführt wird. Vgl. Respirationsapparat. [* 14]
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Taucherapparate
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15.543 | Taucherapparate | "Technica curiosa" | (1664) |
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