Sitophŏbie
(grch.), Nahrungsverweigerung, kommt bei Geisteskranken häufig vor und erfordert oft die künstliche Ernährung vermittelst der Schlundsonde. (S. Ernährung, Bd. 6, S. 297 a.)
Sitophobie
31 Wörter, 254 Zeichen
(grch.), Nahrungsverweigerung, kommt bei Geisteskranken häufig vor und erfordert oft die künstliche Ernährung vermittelst der Schlundsonde. (S. Ernährung, Bd. 6, S. 297 a.)
(griech. Sitophobie), eine nicht seltene krankhafte Willensäußerung, die bei allen Formen und Stadien von Geisteskrankheit je zuweilen vorkommt, am häufigsten jedoch in der Melancholie. Bald ist es eine dunkle Erfindung eines krankhaften Zustandes des Magens und Darms, welche dem Geisteskranken einen Abscheu gegen jede Nahrung eingibt; bald beruht die Nahrungsverweigerung auf Halluzinationen, namentlich des Geschmackssinns, indem der Kranke ungenießbare, übelschmeckende Dinge vor sich zu haben glaubt, bald auf allerhand Wahnideen; bald ist die Nahrungsverweigerung nur eine Modifikation des Selbstmordtriebs, welche für den Kranken höchst lebensgefährlich werden kann, die Ernährung aufs äußerste stört und nicht selten trotz aller ärztlichen Bemühungen zum Hungertod führt. Die Ernährung muß in solchen Fällen künstlich mit der Schlundsonde bewirkt werden, und wenn die Kranken durch willkürliches Erbrechen die Speisen wieder von sich geben, bleibt nur der Versuch durch Klystierernährung übrig.