Copernicia
Mart., Gattung aus der Familie der Palmen, [* 2] stachellose Bäume von mittlerer Größe, mit aufrechtem Stamm, an welchem Reste der Blattstiele stehen geblieben sind, fächerförmigen Blättern, zwitterigen oder polygamischen, kleinen, grünlichen Blüten in den Achsen der Blattstiele und länglichrunden, einsamigen, gelblichen Beeren.
Copernicia
cerifera
Mart.
(Karnaubapalme, s. Tafel
»Ölpflanzen«),
[* 3]
ein 6-12 m hoher Baum mit kugelrunder Krone und blaugrün bereiften Blättern, wächst einzeln oder ausgedehnte Waldungen bildend hauptsächlich in den Nordprovinzen Brasiliens und gewährt den vielseitigsten Nutzen. Das Holz [* 4] ausgewachsener Stämme ist sehr dauerhaft und wird als Nutzholz allgemein verwendet; die Blätter dienen als Dachstroh, zu Packsätteln, Hüten etc., die jüngern, welche als Viehfutter verwertet werden können, liefern ein gelbes Wachs, welches beide Blattflächen bedeckt und sich beim Schütteln der Blätter an der Oberseite derselben in feinen Schüppchen ablöst. ¶
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Es wird, geschmolzen, als Karnauba- oder Cereawachs vielfach nach Europa [* 6] gebracht und zu Kerzen, Firnissen, zum Glänzendmachen des Sohlleders etc. benutzt. Die Fasern verarbeitet man zu Tauen, Matten, die bittere Frucht wird roh und gekocht von den Indianern gegessen, und aus dem Mark des Stammes gewinnt man Mehl [* 7] (Farinha).
Vgl. Macedo, Notice sur le palmier Carnauba (Pariser Ausstellung 1867).
Einige Copernicia
-Arten werden in unsern Palmhäusern kultiviert.