Amalasuntha
(Amalaswintha), Tochter des Ostgotenkönigs
Theoderich d. Gr. und Andafledas, der
Schwester
Chlodwigs, gebar, dem
Amaler Eutharich vermählt, einen Sohn,
Athalarich, den
Theoderich zu seinem Nachfolger bestimmte. Seit 522
Witwe,
führte sie seit 526 die
Regierung für ihren minderjährigen Sohn mit
Milde und
Weisheit, begünstigte aber, selbst von lebhaftem
Geist und freier
Bildung, die römische
Bevölkerung
[* 2] und ließ den jungen König nach Römersitte erziehen.
Auf Anstiften gotischer
Großen entzog sich jedoch
Athalarich der strengen
Zucht und starb 534 infolge seiner
Ausschweifungen.
Hierauf heiratete Amalasuntha
ihren
Vetter
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Theodat, behielt sich aber die Regierung vor. Kaum sah sich Theodat auf dem Thron,
[* 4] als er, gereizt durch die Verachtung, die
ihm Amalasuntha
zeigte, und durch Herrschsucht, die Königin auf einer Insel im Vulsinischen See gefangen setzen und 535 im Bad
[* 5] erdrosseln
ließ. Dies gab Justinian den Vorwand zu dem Angriff auf das ostgotische Reich, der dessen Untergang zur
Folge hatte.