Œrlikon
(Kt. und Bez. Zürich).
444 m. Gem. und Dorf, am Rand des breiten
Thales der
Glatt 3 km n. Zürich.
Station der Linien von Zürich
nach
Uster-Rapperswil, nach
Winterthur und nach
Bülach, sowie der Linie Oerlikon
-Wettingen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Die
Station Oerlikon
passieren täglich 152 Bahnzüge. Elektrische Strassenbahn von
Zürich
über Oerlikon
nach dem
benachbarten
Seebach. 298
Häuser, 3982 Ew. (wovon 2933 Reformierte und 1020 Katholiken).
Reformierte Kirchgemeinde
Schwamendingen. Katholische
Kapelle. Seit etwa 30 Jahren hat sich Oerlikon
zu einem grossen Industriedorf
entwickelt, das heute als ein Vorort von Zürich
angesehen werden kann. Die 1872 gegründete grosse Maschinenfabrik beschäftigt
mehr als 2000 Arbeiter, liefert hauptsächlich Mühleneinrichtungen (Walzenstühle), Werkzeugmaschinen
und elektrische Motoren und erhält ihre Triebkraft von zwei an der Glatt (bei
Glattfelden und bei
Hochfelden) stehenden Elektrizitätswerken.
Ferner je eine Rosshaarweberei, Isolatorenfabrik, Schmiede, Reiseartikelfabrik, grosse Dampfsäge, Lithographie, Reparaturwerkstätte für Druckerpressen, Akkumulatorenfabrik, Fabrik für Zapfenlager und Bierbrauerei, dann je zwei Spenglereien und Schlossereien und 4 Schreinereien. Molkerei. Wasserversorgung. Gas- und Elektrizitätswerk. Ein von der Maschinenfabrik für ihre Arbeiter erstelltes Wohlfahrtshaus mit Garten. Einzelfund aus der Römerzeit. 942: Orlinchova; 1158: Orlinchon. Nach diesem Ort nannte sich ein bis 1255 vorkommendes Zürcher Ratsgeschlecht. Von einer Burg ist nichts bekannt. Nach den Memorabilia Tigurina erhob hier das Chorherrenstift am Grossmünster zu Zürich den Zehnten und waren das Fraumünster und das Kloster auf dem Zürichberg begütert. Das Dorf gehörte bis 1798 zur zürcherischen Obervogtei Schwamendingen und Dübendorf.