Guilmant
(spr. ghilmang), Alexandre, französischer Orgelspieler und Komponist, geboren zu Boulogne sur Mer, machte seine Studien zuerst bei seinem Vater, dann bei Carulli, später bei dem belgischen Orgelspieler Lemmens und wurde schon mit 16 Jahren als Organist, mit 20 als Kapellmeister und Lehrer am Konservatorium in seiner Vaterstadt angestellt. Bei der Einweihung der Orgeln von St.-Sulpice und Notre Dame in Paris [* 2] erregte sein Spiel solches Aufsehen, daß er 1871 daselbst als Organist an Ste.-Trinité angestellt wurde.
Außerordentliche Erfolge erzielte er durch seine Konzertreisen in
England,
Italien
[* 3] und Rußland
(Riga),
[* 4] ferner durch seine
Konzerte im
Trocadéro während der
Pariser
Weltausstellung von 1878. Durch seine
Kompositionen
(Symphonie
für
Orgel und
Orchester, vier
Sonaten und viele
Konzertstücke etc. für
Orgel, ein Chorwerk:
»Belsazar«, u. a.) hat Guilmant
eine neue
Richtung des Orgelspiels geschaffen; er entlockt dem
Instrument Klangwirkungen, die bisher vollständig unbekannt waren.
¶