Sirnach
(Kt. Thurgau,
Bez. Münchwilen).
545 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechtsseitigen Gehänge des breiten
Murgthales und an der Ausmündung
des
Thales von
Fischingen. Station der Linie
Zürich-Winterthur-St.
Gallen. Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach
Fischingen. Die sehr ausgedehnte Gemeinde umfasst ausser dem Hauptdorf noch die
Dörfer,
Weiler und Häusergruppen
Busswil,
Hub,
Littenheid,
Eschlikon,
Horben,
Egg,
Hurnen,
Münchwilen,
Mezikon,
Oberhofen,
Freudenberg,
Holzmannshaus,
St. Margarethen,
Sedel,
Büfelden,
Gloten,
Hofen,
Wallenwil und
Wiezikon. Zusammen: 786
Häuser, 4418 Ew.; Dorf: 153
Häuser, 915 Ew. 2441 Reformierte
und 1975 Katholiken.
Wiesen und
Wald. Während Sirnach
ums Jahr 1860 noch ein armseliges Dörfchen war, hat es sich seither
durch die sich ansiedelnde Industrie zu einer behäbigen Ortschaft mit schönen
Häusern und zahlreichen
Villen umgewandelt.
Mechanische Weberei, Maschinenstrickerei, Stickerei u. a. Industrien beschäftigen hier mehr als 1100 Arbeitskräfte. Die
jetzige Kirche stammt aus 1868 und dient dem Gottesdienst beider Konfessionen. Sirnach
erscheint urkundlich zum erstenmal 790 und
wurde von den
Grafen von
Toggenburg dem Kloster
Fischingen geschenkt. Einer Kirche zu Sirnach
begegnen wir in den Urkunden seit 1215. 1362 vereinigte
Bischof Heinrich III. von Konstanz das Gebiet von Sirnach
mit
Fischingen, das nach der Reformation dieses
Ortes wegen in beständigem
Hader mit Zürich
lag und, von seinem Kollaturrecht Gebrauch machend, sogar unwürdige Personen an die
reformierte Pfarrei Sirnach
berief, die sie zudem so schlecht dotierte, das Zürich
von sich aus eine Gehaltszulage entrichtete.
In einer Torfgrube hat man ein Bronzebeil und nahe dem Friedhof Alemannengräber aufgefunden. 790: Sirinach;
882: Sirnacha.