Sionne
(La), deutsch
Sitter (Kt. Wallis,
Bez. Sitten).
11 km langer
Wildbach, der sich von rechts mit der
Rhone vereinigt. Er bildet sich
aus einer intermittierenden Quelle, die auf der
Alpe de
la Combe einer zwischen dem
Six Neir und dem
Chamossaire
befindlichen senkrechten Felswand in 1860 m entspringt. Eigentümlich ist dieser Quelle, dass sie im Hochsommer während
des Vormittags trocken liegt und bloss am Nachmittag plötzlich zu Tage tritt, worauf sich ihr
Wasser etwas tiefer unten unter
dem von den Steilhängen des
Praz Rocca herabgestürzten
Schutt verliert, um unter dieser Decke gegen S.
zu fliessen. Ein anderer Quellarm der Sionne
entsteht aus den Schmelzwassern des
Glacier du Brozet, die auf unterirdischem
Wege die am S.-Fuss des
Wildhorns gelegenen kleinen Seebecken ohne oberflächlichen Abfluss speisen. Nachdem sich die Quellarme
in der
Combe d'Arbaz gesammelt, schneidet sich die Sionne
eine immer tiefer werdende
Schlucht ein, in der
sie nach 5 km langem
Lauf von rechts den
Drahen, ihren von dem
Kamm zwischen dem
Prabé und der Crêtabessa herkommenden beträchtlichsten
Nebenarm, erhält.
Zwischen den Terrassen von
Grimisuat und
Savièse tritt sie, nachdem ihr noch der Ueberlauf verschiedener
Wasserleitungskanäle (sog. Bisses) zugekommen, in die Rhoneebene, in der sie den die Stadt
Sitten tragenden
grossen Schuttkegel aufgeschüttet hat.
Der wasserreichste
Bisse ist der 1903 erstellte
Nouveau Bisse, der den Anwohnern der untern Sionne
als Ersatz für das
Wasser
der von der Stadt
Sitten zu ihrer Trinkwasserversorgung gefassten Quelle von La
Fille dient. Nördl.
Sitten
treibt der Bach verschiedene
Mühlen,
Sägen und Fabrikanlagen, worauf er dem W.-Fuss der Hügel von
Tourbillon, Majoria und
Valeria folgt, um dann in jetzt zugedecktem Kanal unter der
Rue du
Grand Pont durchzugehen und von
Sous le Sex an in neuerdings
offenem
Lauf sich nach SO. zu wenden. Die Mündung erfolgt 600 m von
Valeria entfernt in 490 m
Höhe. Das
Einzugsgebiet misst 29 km2. Die
Sione hat in frühem Jahren in
Sitten öfters Wasserverheerungen angerichtet. Vergl. darüber
auch den Art.
Sitten (Stadt).