Singhalesisch
(auch Elu genannt, besonders in seiner ältern Form, und soweit es in der
Poesie vorkommt), die moderne
Sprache
[* 3] des größern südlichen Teils der
Insel
Ceylon
[* 4] (s. d.), ist eine
Mischsprache, die einen sehr großen
Prozentsatz arischer (indogermanischer)
Wörter enthält, aber in ihrem grammatischen
Bau einen durchaus nichtindogermanischen
Charakter zeigt. Die
Ansicht von M.
Müller,
Childers, Rhys
Davids u. a., welche das S. für eine arische
Sprache erklärten, ist
durch die neueste Untersuchung dieser
Frage (E.
Kuhn, Der singhalesische
Wortschatz, Sitzungsbericht der
Münchener
Akademie, 1879) widerlegt worden; doch ist der Grundstock der
Sprache, den einige
Forscher mit dem im
Norden
[* 5] der
Insel
herrschenden drawidischen
Tamil vermitteln wollten, noch nicht aufgeklärt. Die
Schrift geht auf ein altes indisches
Alphabet
zurück; die Litteratur ist wichtig für Geschichte des
Buddhismus, aber noch wenig bekannt. Zahlreiche
bis zu 2000
Jahren alte
Inschriften in singhalesi
scher
Sprache, an denen sich die allmähliche Veränderung der letztern beobachten
läßt, wurden von P.
Goldschmidt 1875-77 auf
Ceylon gesammelt, dessen Forschungen seit 1878 von E.
Müller fortgesetzt wurden.
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