Simplonbahn.
Die Benutzung des Simplonpasses, der wegen seiner geogr. Lage und seiner verhältnismäßig geringen Höhe für den Verkehr zwischen Frankreich und der Schweiz [* 2] einer- und Italien [* 3] andererseits immer eine große Rolle gespielt hat, zur Herstellung einer neuen Schienenverbindung zwischen den genannten Ländern wird seit längerer Zeit geplant. Auch sind bereits die Zufahrtsbahnen dem Passe sehr nahe gerückt, auf der Nordseite führt die Eisenbahn im Thal [* 4] der Rhône bis Brig, auf der Südseite ist die Eisenbahn bis Domo d'Ossola fertig gestellt. Um die beiden genannten, in der Luftlinie gemessen 35 km voneinander entfernten Endpunkte durch einen Schienenweg zu verbinden, ist die Durchbohrung des Gebirgsstocks mittels eines Tunnels erforderlich. In einer im Febr. 1895 zu Mailand [* 5] stattgehabten Vorkonferenz zwischen Vertretern der Simplongesellschaft und der ital. Regierung ist eine Einigung über alle technischen Punkte erzielt worden. Der Tunnel [* 6] wird bei Brig in einer Höhe von 687 m beginnen und bei Iselle auf ital. Gebiet in der Höhe von 857 m enden. Die Länge wird 19731 m betragen, die Kosten sind auf 54½ Mill. Frs. veranschlagt; für den Bau einer 17 m vom ersten Tunnel parallel laufenden Seitengalerie, welche später zum Ausbau eines zweiten Tunnels dienen soll, sind außerdem 15 Mill. Frs. vorgesehen. Die Arbeiten sollen in 5 Jahren vollendet sein.