(ital. Sempione), franz. Namensform eines Hochgebirgspasses
der Walliser Alpen (2010 m), nach dem am Südfuß gelegenen deutsch redenden Schweizerdorf Simpeln. Hier diente dem Verkehr
zwischen dem Rhône- und Tocethal, zwischen dem Genfer See und Lago Maggiore ein schmaler Pfad, der nur
in der schönen Jahreszeit zugänglich war, bis Napoleon I. 1800-1806 mit einem Kostenaufwand von über 18 Mill. Frank die heutige
Kunststraße erbauen ließ. Die Wichtigkeit der neuen Straße veranlaßte ihn auch zur Annexion des Wallis.
Die
Breite der Straße beträgt 8-9 m, die Steigung bis 6-7 Proz. Von Brieg bis Sesto Calende mußten 611 größere und kleinere
Brücken, 7 Galerien und 20 Schutzhäuser hergestellt werden.
Unfern der Paßhöhe liegt das 1825 vollendete Simplonhospiz, worin jährlich 12-13,000 Reisende bewirtet werden. Die längst
projektierte Simplonbahn ist noch nicht über das Stadium der Anregungen, Studien und Verhandlungen hinausgekommen,
zum Teil wegen der Schwierigkeiten, welche dem Werk selbst entgegenstehen, zum Teil auch, weil von Zeit zu Zeit andre Projekte
auftauchen, welche dem französischen Interesse besser zu entsprechen scheinen. Es ist insbesondere der große Alpentunnel,
welcher technische und finanzielle Bedenken erweckt. Er ist auf die Länge von 18½ km berechnet und würde,
inkl. Zufahrten, etwa 80 Mill. Fr. kosten; zudem ergibt die Stapffsche Formel, daß die Tunneltemperatur auf 40-47° C. steigen
müßte, eine Höhe, die nach den bisherigen Erfahrungen die Arbeit im Tunnel unmöglich machen würde. Unter den sehr
erheblichen Unterstützungen, welche dem Unternehmen zufließen würden, ist die eidgenössische, im Betrag von 4½ Mill.
Fr., schon
mehr
anläßlich der Gotthardverhandlungen zugesichert worden.
Vgl. Wolf, Brig und der S. (Zürich
1885).
(Kt. Wallis,
Bez. Brig),
2010 m. Bedeutender Alpenpass mit Kunststrasse und Hospiz, zwischen den Massiven des Monte Leone und
des Fletschhorns. Er verbindet Brig
im Walliser Rhonethal mit der italienischen Stadt Domodossola in der Provinz Novara. Seine Entstehung
verdankt der Passeinschnitt des Simplon dem eigenartigen tektonischen Bau jenes Abschnittes der Walliseralpen.
Das Vorhandensein von dynamometamorphen Juraschiefern und Triasdolomiten rings um die im Hübschhorn in die Höhe steigende
Gneisfalte des Monte Leone hat eine beträchtliche Erniedrigung des Gebirges zur
mehr
Folge gehabt. Es ist namentlich die das Hübschhorn vom Mäderhorn bis zum Schirmhaus VII umrahmende Zone von Glanzschiefern,
die der Erosion einen wenig widerstandsfähigen Angriffspunkt bot, so dass die zuerst nur schmale Scharte durch die Gletscher
allmählig erweitert und noch tiefer hinunter eingeschnitten werden konnte. Die ganze Scheitelfläche des
Simplonpasses zeigt mit ihren Rundhöckern, Furchen, Gletscherschliffen etc. offenkundige Spuren der Glazialerosion. Am Fusse
des Schienhorns liegt etwa ein Dutzend kleiner Seen, deren Becken im anstehenden Fels ausgekolkt sind und der glazialen Erosion
ihre Entstehung verdanken.
Andere solcher Seen sind bereits vertorft. Die Lagerung der Gesteinsschichten an der Stelle des Simplonpasses
hat auch zur Folge, dass der Gneis des Monte Leone sich w. vom Hübschhorn vollständig in der Tiefe verliert. Der Pass liegt
in kristallinen Schiefern und schiefrigen Gneisen, denen sich am O.-Hang des Schienhorns Kalkschiefer, Fortsetzung derjenigen
des Ganterthales, auflagern. Auch der den Gipfel des Schienhorns aufbauende Gneis gehört nicht mehr zum
Leonegneis, sondern ebenfalls zur Zone des Ganterthales. Nähere Aufschlüsse über diesen geologischen Bau gibt der Art.
Monte Leone dieses Lexikons.
[Prof. Dr. H. Schardt.]
Den Simplonpass überschreitet eine 63 km lange Strasse, die ehemals von Glis ausging, ihren Anfang aber heute am Bahnhof
Brig
(681 m) nimmt. Sie ist bis zur Betriebseröffnung des Simplontunnels im Juni 1906 während des ganzen
Jahres von der eidgenössischen Post befahren und von zahllosen Reisenden überschritten worden. Der Fussgänger, der sich
der Abkürzungen bedient, braucht von Brig
bis zum Hospiz auf der Passhöhe 6, von da bis zum Dorf Simpeln 2 und
weiterhin nach Domodossola hinunter noch 6 Stunden, im ganzen also 14 Stunden. Da der Simplon gleich dem Grossen St. Bernhard
auch mitten im Winter sozusagen jeden Tag begangen wird, sorgt der Bund dafür, die Strasse jederzeit geöffnet zu halten.
Eine der grössten Gefahren bilden im Winter die Lawinen, welche die Strasse oft vollständig verschütten
und das Leben der Reisenden bedrohen. Mit Bezug auf landschaftliche Schönheit, Grossartigkeit und Abwechslung übertrifft
die Simplonstrasse alle übrigen Alpenstrassen, mit denen sie sich auch an Kühnheit der Anlage wohl zu messen vermag, obwohl
sie zusammen mit dem Lukmanier den niedrigsten Alpenübergang von der Schweiz nach Italien darstellt und
zugleich die zeitlich erste fahrbare Strasse ist, die die Nordflanke der Alpen mit deren Südflanke verbindet. Seit Eröffnung
der Bahn hat der Sommerverkehr, sowohl von seiten der Touristen als auch von den italienischen Arbeitern, denen die Fusswanderung
billiger als eine Bahnfahrt zu stehen kommt, nicht im mindesten abgenommen.
Der von Brig
kommende Reisende gewann die Simplonstrasse früher in Glis, wo sie sich in 755 m Höhe an die über die Faucille heranführende
Thalstrasse anschloss, um sofort auf der 27 m langen, hölzernen Napoleonsbrücke (Pont de Napoléon), die nun völlig zerfallen
und 1886 durch eine Eisenkonstruktion ersetzt worden ist, die vom Monte Leone herabkommende und zur Zeit
der Schneeschmelze ihre Schlucht fast bis zum Rande füllende, ungestüme Saltine zu überschreiten.
Vor Jahrhunderten soll in der Nähe der Brücke an der vom Volksmund heute noch «in den Höllenen» genannten
Stelle ein längst verschwundenes Schloss gestanden haben. Heute bleibt man von Brig
an auf dem rechten Ufer
der Saltine und erreicht die auf Napoleons Befehl erbaute Strasse erst etwas oberhalb der Brücke. Nun zieht die Strasse durch
die mit Häusern und Bütten übersäten Wiesen von Brigerberg in weitem Bogen gegen O., um von dem über dem Weiler Lingwurm
stehenden, nun abgebrochenen Schirmhaus I an nach W. sich zu wenden und bis zur Kapelle «In der Bleiken» den prächtigen Brandwald
zu durchziehen. Es folgt ein von der tief unten brausenden Saltine durchschluchteter Engpass, an dessen Ausgang sich das Schirmhaus
II (Schallberg oder Auberge del Monte Leone; 1321 m) befindet.
Weiterhin lässt man das Nesselthal und das Thälchen von Les Tavernettes oder Tafernen, in dem der alte Weg sich heraufwand,
südwärts liegen, um nahezu ebenen Fusses dem rechten Ufer der Saltine zu folgen, dann den Fluss in 1407 m auf der einbogigen
hölzernen Ganterbrücke (20 m lang und 23,5 m hoch) zu überschreiten und mit zwei Kehren den Weiler Berisal
(1526 m) mit dem Schirmhaus III (zugleich Posthaus) zu erreichen. Berisal ist heute ein gut besuchter Luftkurort und beliebte
Sommerfrische.
Die Strasse wendet sich von hier neuerdings gegen SW., steigt durch den aus Lärchen bestehenden Rotwald bergan und durchsticht
jenseits des Schirmhauses IV (1751 m), wo sich das Fletschhorn mit dem Rossbodengletscher zeigt, mit der 30 m
langen Schalbetgallerie oder dem Kapfloch (auch Caploch geheissen) einen Felssporn. Wenig hinter dem Schirmhaus V (1935 m)
passiert man die drei Kaltwassergallerien - Galerie de la Cascade, Vieille Galerie (50 m lang) und Galerie
de Saint Joseph (130 m lang) -, die über oder unter den vom Kaltwassergletscher herabkommenden Wildbächen hinführen.
mehr
Bald nachher sind das 1903 durch eine Lawine verschüttete Schirmhaus VI (Refuge de la Barrière genannt; 1993 m) und das seit
kurzem erstandene Hotel Simplon Kulm
erreicht, von wo man in wenigen Minuten zum Passscheitel (2010 m) gelangt. Einzig grossartig
und überwältigend ist hier die Rundsicht. Gegen N. umschliesst den Horizont in weitem, reichem Kranze
die blendende Kette der Berneralpen mit ihren zahllosen Gletschern und firnbedeckten Zinnen. Unter allen imponiert das Aletschhorn
und der wie eine Riesenschlange in langen Windungen sich krümmende Grosse Aletschgletscher. Zu unsern Füssen, in blauen Duft
gehüllt, verlieren sich die Schluchten, durch die wir heraufgestiegen sind.
Gegen O. tauchen hinter den Wänden des Hübschhorns die drei vergletscherten Spitzen des Monte Leone-Massivs hervor, und im W.
zieht sich vom Glishorn her eine Gebirgskette über das Erzhorn, Faulhorn, Schienhorn, Mayenhorn, Sirwoltenhorn und Rauthorn zur
Gruppe der Fletschhörner (Rossbodenhorn, Laquinhorn und Weissmies) empor. Gegen S. öffnet sich ein weites
Hochplateau, überdeckt mit reichen Matten; der hier sanfte Krummbach schlingt sich durch deren Mitte, und zahlreiche Büsche
von Alpenrosen bedecken die Halden und Rundhöcker inmitten einer reichen Alpenflora.
Ein riesiges Gebirge, in vollendet edler Formenschönheit, überragt das idyllische Weideland: das Massiv der Fletschhörner.
Mächtige Gletscher, in ihrem Sturze gefrornen Wasserfällen gleichend, hängen von ihnen herab und verbreiten
ein Meer von Licht und Schimmer, die unser ungewohntes Auge nicht lange zu ertragen vermag. 23,9 km von Brig
entfernt steht das
Simplonhospiz (2001 m), von dem aus die Strasse am rechtsseitigen Gehänge eines frischgrünen Thälchens herniedersteigt,
in dessen Grund man das am alten Weg stehende ehemalige Hospiz, den Stockalperschen Alten Spital (1872 m),
erblickt. In dessen Nähe sind von Pater Barral (Immensee) ausgedehnte Gebäulichkeiten angelegt worden, die nun leer stehen.
Nachdem man einen Felsvorsprung umschritten, hinter dem sich das Schirmhaus VII (Engeloch genannt; 1795 m) birgt, überschreitet
man in 1617 m den Krummbach und erreicht kurz hinter dem Weiler Eggen die Ueberreste der im März 1901 vom
Rossbodengletscher herabgekommenen mächtigen Eis- und Schneelawine, worauf bald das Dorf Simpeln (1479 m) folgt, das 32,4 km
von Brig
und 11,2 km von der Landesgrenze gegen Italien entfernt liegt. Unterhalb Simpeln beschreibt die Strasse
im tiefern Abschnitt des Laquinthales eine grosse Schlinge und erreicht dann den Weiler Gsteig oder Algaby (Schirmhaus VIII; 1232 m),
wo sich Krumm- und Laquinbach zur Doveria vereinigen und hinter welchem die 5 km lange, prachtvolle und grossartige Schlucht
von Gondo beginnt, deren stellenweise nahezu senkrecht aufstrebenden Felswände vielfach 700 bis 900 m
Höhe erreichen.
Auf die Gallerie von Algaby folgt bald ein verfallenes Gebäude (die sog. Alte Kaserne; 1171
m) und dann der über die Doveria
(oder Diveria) gespannte «Ponte Alto», eine kühne Steinbrücke. Bei dem «Casermetta» genannten Schirmhaus IX (1071 m) setzt man
mit dem Pont de la Caserne wieder auf das linke Doveriaufer über und durchschreitet die 220 m lange und
je 8 m hohe und breite Gallerie von Gondo, über deren ersten Oeffnung die Inschrift Aere Italo MDCCCV. Nap. Imp. in den Stein
gehauen
ist.
Gegenüber einer am alten Weg liegenden Befestigungsanlage führt die Strasse mit einer Brücke über den
wild herabstürmenden Alpienbach (oder Fressinone) und erreicht dann den Weiler Gondo oder Ruden (857 m; 42 km von Brig
entfernt)
mit dem achtstöckigen Stockalperturm (Schirmhaus X), sowie kurz nachher nahe der Kapelle San Marco (802 m) die durch eine
Granitsäule markierte italienische Grenze. Jenseits des Weilers und der Gallerie Paglino zieht die Strasse
durch das italienische Dorf Iselle (657 m; 46,6 km von Brig
entfernt), die erste Station der Simplonbahn an der Südflanke der
Alpen, wo sie über den Richtungsstollen des Tunnels geht und am italienischen Eingang des Simplontunnels vorbeiführt. Nachdem
man das heute von Arbeiterhäusern umrahmte Schirmhaus XI hinter und das Dorf Varzo auf der Höhe über
sich gelassen, überschreitet man auf dem Ponte Boldrini (560 m) die Cairasca. Während die Eisenbahn neben dem Weiler Gabbio
auf dem rechten Ufer der Doveria durchgeht, bleibt die Strasse links vom Fluss, bis auch sie ihn mit der
aus weissem Marmor erbauten berühmten Brücke von Crevola (4,5 km oberhalb Domodossola) überschreitet.
Diese in ihrem Verlauf soeben kurz skizzierte Simplonstrasse ist als Militärstrasse auf Befehl Napoleons erbaut worden, der
seine Absicht, den Simplon mit einer strategischen Strasse zu überziehen, zum erstenmal in einem vom 14. Mai 1797 datierten
Rapport an das Direktorium kund gibt. Er schreibt darin aus seinem Generalquartier in Mailand, dass er
mit dem Wallis
Unterhandlungen angeknüpft habe, um im Namen Frankreichs und der Zisalpinischen Republik einen Vertrag abzuschliessen
zu dem Zwecke, den französischen Truppen den Durchzug vom Genfersee durch das Rhonethal bis zum Langensee zu sichern,
wobei er beifügt, dass er durch einen ausgezeichneten Ingenieur einen Kostenvoranschlag für die zu diesem Zweck zu erbauende
Strasse habe aufstellen lassen.
Nachdem er erster Konsul geworden, beauftragte Napoleon am 17. Oktober 1800 den in Genf
niedergelassenen Chef-Ingenieur des Département
du Léman, Nicolas Céard, mit der Oberleitung der Bauarbeiten, zu deren Ausführung er ihm zwei unter
den Ingenieuren Lescot und Duchesne stehende Ingenieurbrigaden zuteilte. Am 25. September 1805, d. h. wenige Wochen vor der Schlacht
bei Austerlitz, konnte der Inspektor Céard, der den Beginn der Bauarbeiten unter seiner Leitung vom 25. März 1801 datiert,
von Sesto Calende aus nach Paris berichten, dass der Simplon nun für Infanterie und
mehr
Kavallerie gangbar sei und in wenigen Tagen auch für den Uebergang von Artillerie bereit sein werde. Zugleich mit der Strasse
über den Pass im engern Sinne hatte man auch die Zugangsstrassen von Morez (im Jura) und Arona (Italien) her erstellt. So
war z. B. von der Tour Ronde am savoyischen Ufer des Genfersees bis Glis am Walliser Fuss des Simplon eine
Strassenstrecke von 35,4 km Länge vollständig neu erstellt und eine solche von 117,9 km ausgebessert und korrigiert worden.
Das Strassenstück Glis-Domodossola kostete 7586102 Fr., von welcher Summe 4106637 Fr. auf Frankreich und 3479465 Fr. auf
die Zisalpinische Republik entfielen. Für den gesamten Strassenzug von der Tour Ronde bis Arona, der den
Bau von 601 Brücken und Uebergängen, sowie von 525 m in den Fels gesprengten Gallerien notwendig gemacht hatte, beliefen
sich die Kosten auf 9750000 Fr. Die Breite der Simplonstrasse beträgt 7,2-8,4 m und ihre durchschnittliche Steigung 3,5%.
Einige Abschnitte steigen freilich beträchtlich steiler an, erhöhen sich aber nirgends auf über 11%.
Um vollkommen frei über diese für ihn so wichtige Heerstrasse verfügen zu können, setzte es Napoleon durch, dass das Wallis
am 12. Oktober 1810 zum
französischen Département du Simplon umgewandelt wurde.
Geschichtliches.
Dem Simplon sind in vergangener Zeit die verschiedensten Namen beigelegt worden: Semplun, Xemplun, Simpilion,
Sempione, Sompano, Simpelberg, Sümpeler, Mons Sempronius, Scipionis Mons, Brigerberg, Mons Brigae und sogar Saint Plomb! Der Pass
ist möglicherweise von den Anwohnern der beidseitigen Flanken schon vor der Römerzeit begangen worden, worauf die 1899 in
Glis aufgedeckten Gräber aus der Steinzeit und die in der Umgebung von Brig
zu wiederholten Malen entdeckten
Reste aus der Bronze- und Eisenzeit hinweisen dürften. Da also die N.-Flanke des Simplon schon in vorhistorischer Zeit besiedelt
gewesen ist, erscheint es durchaus natürlich, dass diese Leute, die Viberer, mit ihren Nachbarn jenseits des Gebirges, den
Lepontiern, in Verkehr traten.
Mit der Römerherrschaft, die zur Zeit des Augustus die alten Völkerstämme des Rhonethales aus ihren Stammsitzen vertrieb,
beginnt ein zweiter, weniger unsicherer Abschnitt in der Geschichte des Passweges. Man hat bei Vogogna im Val d'Ossola eine
in den Fels gehauene Inschrift entdeckt, nach welcher unter dem Konsulat des C. Domitius Dexter und des
Ti. Manlius Fuscus auf Befehl des Venustus Condianus, Statthalters der
Provinz der Alpes Atractianae, von M. Valerius Optatus
und Cajus Valerius Thales ein Weg über den Berg gezogen worden ist, dessen Erstellung die Summe von 13600 Sesterzen gekostet
habe.
Diese Angaben lassen uns den Zeitpunkt des Wegebaues ums Jahr 195 n. Chr. festsetzen. Angesichts der
lächerlich geringen Summe von 13600 Sesterzen (zu etwas mehr als 10 Rappen nach heutigem Gelde) und der kurzen Zeit, in welcher
der Bau vollendet gewesen sein muss, schliesst man, dass es sich dabei keineswegs etwa um eine Via publica
oder Heerstrasse, sondern um einen einfachen Pfad gehandelt habe. Die grosse römische Heerstrasse war eben damals der Grosse
St. Bernhard. Dabei nahm dieser Römerweg über den Simplon einen ganz andern Verlauf als die spätere mittelalterliche
Strasse.
Zwischen dem Engeloch (heutiges Schutzhaus VII) und Varzo vermied er die Schluchten der Doveria und blieb
auf den Höhen links über diesem Fluss. Von Varzo an ging er über Trasquera und dann mit starker Steigung in der Richtung
gegen Alpien. Auf der Walliserseite folgte der Pfad den Gehängen des Alpienthales am Kellenhorn, um dann über Gorevetsch
und Piannezza zu ziehen. Das kleine Plateau von Geschera oder Keschera hiess noch im Jahre 1523 Planum
Castellum (Kastell-Ebene), weil hier nach Römersitte ein die Strasse sicherndes Kastell vorhanden war.
Von hier an ging es über Wengen, Kellenhorn, Kastellberg und Kessikumme am Fuss des Glatthorns vorbei und weiterhin über Hohmatten
bis zum Engeloch, von wo an bis Brig
das Tracé mit dem spätern Weg zusammenfiel. Die Verbindung Alpien-Kessikumme
am Fuss des Kellenhorns vorbei ist noch jetzt begangen und unter dem Namen «Bockspfad»
bekannt. Dass der Weg über den Simplon zur Römerzeit nicht als Heerweg, sondern als blosse Handelsverbindung gedient hat,
zeigt auch ein in Sitten
aufgefundener Meilenstein aus der Mitte des 3. Jahrhunderts, der die Inschrift LeugaXVII trägt und damit die genaue Entfernung von dieser Stadt bis auf die Passhöhe angibt.
Der Ausdruck «Leuga» als Angabe der Distanzen aber fand bloss bei Handelswegen,
nicht dagegen bei Heerstrassen Verwendung, welch letztere in «milia» eingeteilt
waren. Der Untergang des römischen Reiches im 5. Jahrhundert unterbrach den nun einmal bestehenden Verkehr
über den Simplon nicht mehr. Es ist wahrscheinlich, dass die Barbaren auf ihren Wanderungen und Kriegszügen diesen Wegmehrfach
benutzt haben. So zogen z. B. die Burgunder unter ihrem König Gundobald 489 über den Simplon nach
mehr
Italien, wie auch ein Jahrhundert später die Longobarden aus der oberitalienischen Ebene her mehr als einmal über den Berg
stiegen, um das Rhonethal zu verheeren und zu brandschatzen. Die am Simplon aufgefundenen Münzen aus der Zeit der letzten
Karolinger scheinen ferner darzutun, dass auch Pilger und Kaufleute diesen Weg nicht selten benutzt haben.
Der Name Simplon erscheint zugleich mit der Erwähnung eines Hospizes urkundlich zum erstenmal im Jahr 1235. Zu dieser Zeit
begannen die Grafen von Savoyen, die bereits das Unter Wallis
besassen, das Rhonethal aufwärts zu stossen, um auch im Ober Wallis,
das unter
der Herrschaft der Bischöfe von Sitten
stand, festen Fuss zu fassen, was zu blutigen Zwisten Veranlassung gab.
Unter diesen Umständen sahen sich die Ober Walliser genötigt, ihr Salz, den Wein etc. jenseits der Alpen in den Thälern
der Tosa und des Tessin
zu holen, da ihnen das unter savoyischer Herrschaft stehende untere Wallis
samt dem Waadtland
verschlossen war. So entstanden allmählig engere Handelsbeziehungen zwischen der N.- und der S.-Flanke der Walliseralpen.
Als die italienischen Märkte nach den Kreuzzügen immer grössere Bedeutung bekamen, nahm auch der Warenverkehr über den
Simplon stetig zu. Die Bischöfe von Sitten
hatten mit der ihnen 999 verliehenen Gaugrafenwürde zugleich die
Verpflichtung übernommen, über den Zustand der Wege und Strassen und die Sicherheit von Reisenden wie Waren zu wachen, weshalb
sie auch den Uebergang über den Simplon zu verbessern suchten. Zu diesem Zwecke schlossen sie z. B. 1267, 1272 und 1291 mit
den Kaufmannsgilden von Mailand Verträge, die bis ins 14. Jahrhundert in Kraft standen.
Die von Italien herkommenden Kaufleute befanden sich von der Walliser Grenze an bis nach Les Ottans bei Martinach auf bischöflichem
Boden, wo am Simplon, sowie in Brig, Leuk, Gradetsch und Sitten
Susten und Zollstätten eingerichtet waren. Vom 15. Jahrhundert an wandte
sich aber der Verkehr nach und nach vom Simplon ab, da inzwischen andere Verkehrswege über die Alpen
entstanden waren und die beständigen Händel der Ober Walliser mit den Leuten des Eschenthales (Domodossola) den Waren und
Reisenden jegliche Sicherheit nahmen.
Von bedeutenden Persönlichkeiten, die im Mittelalter über den Simplon zogen, sind zu nennen der Erzbischof Otto
von Rouen (Winter 1254), Papst Gregor X. (Oktober 1275, auf dem Rückweg von Lausanne
her) und Kaiser Karl IV. (1391). Nachdem die
politischen Verhältnisse sich im 17. Jahrhundert wieder günstiger gestaltet hatten, nahm auch der Verkehr
über den Simplon
einen neuen Aufschwung, den er besonders den ausdauernden Bemühungen des Grafen Kaspar von Stockalper,
des 1691 gestorbenen Wohltäters von Brig, zu verdanken hat. Er war es, der das alte Hospiz der Malteserritter durch den sog.
Stockalperschen Spital ersetzte und auch das Bürgerspital zu Brig stiftete.
Aus jener Zeit stammt wohl auch die Anlage des Saumpfades, der über das Dorf Simpeln, Algaby und von da
dem rechten Ufer des Krummbaches (wo ein verfallenes Schirmhaus steht) entlang über die später angelegte Thalsperre (gegenüber
der Gallerie von Gondo) und dann über eine Brücke nach Gondo auf die linke Thalseite führte. Neben Stockalper gebührt das
Verdienst, den Simplonverkehr gehoben zu haben, noch der Zunft der Ballenführer, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts 212 Mitglieder
zählte und sich bemühte, den Weg in gutem Zustand zu erhalten und über die Sicherheit der Reisenden zu wachen, so dass
man damals den Berg selbst im Winter überschritt.
Die Verkehrszunahme kam in erster Linie der Stadt Brig zu gute, die damals eine ausserordentliche Blüte
erlebte und die stattlichen Bauten erstehen sah, die sie heute noch schmücken. Diese Periode lebhaften Verkehrs sollte aber
nicht von langer Dauer sein, da der internationale Transit bald andere Wege einschlug und den Simplon seitwärts liegen liess.
Da brach mit dem Dekret, durch welches Napoleon den Bau der heutigen Simplonstrasse, von der wir bereits
gesprochen, anordnete, eine neue Zeit an. 1813 und 1814 war der Simplon mehrfach der Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen
Franzosen und Oesterreichern, und 1815 drangen auf diesem Weg an die 80000 Oesterreicher aus dem Val d'Ossola her ins Wallis
ein.
Nach Napoleons Sturz wurde der Simplon fast ausschliesslich neuerdings zur Handelsstrasse, der dann die
der Reihe nach entstehenden Strassen über den St. Bernhardin, Splügen, Julier und Gotthard einen Teil des Verkehrs entzogen.
Dagegen blieb der Personenverkehr bedeutend, was aus folgenden Angaben über die von der eidgenössischen Post über den
Berg beförderten Reisenden zur Genüge hervorgeht:
Jahr
Postreisende
1851
11574
1861
15328
1868
22429
1870
23679
1880
12752
1890
8184
1900
10722
1905
13258.
Ein regelmässiger Postdienst über den Simplon bestand schon lange Zeit vor der Uebernahme des Postwesens durch den Bund.
Seit 1640 ging von Genf
jede
mehr
Woche ein Postkurier ab, der sich in 8 Tagen von da über Sitten und den Simplon nach Mailand begab. 1698 erhielten die Brüder
Fischer aus Bern
das Monopol des Postdienstes Genf-Mailand auf Walliser Boden. Dafür bezahlten sie dem Staat keinerlei Abgabe,
mussten sich aber verpflichten, alle Briefe der Regierung und alle im Wallis
aufgegebenen und nach diesem Kanton
selbst bestimmten Briefe frei zu befördern. Taxpflichtig waren einzig auswärts aufgegebene Briefe und auch dies nur für
die Beförderung ausserhalb des Kantonsgebietes.
Die Verträge von Turin (1744), Mailand (1768) und Genua (1769) regelten die Postbeziehungen zwischen der Schweiz, Italien und
Frankreich. Darnach erhielten die Fischerschen Kuriere freien Durchgang durch Piemont und das obere novaresische
Gebiet und wurden direkte Verbindungen zwischen der französischen und mailändischen Postverwaltung durch Vermittlung des
Fischer'schen Unternehmens geschaffen. Dieses Postmonopol der Familie Fischer dauerte bis 1802, in welchem Jahr die Walliser
Briefpost an eine aus drei angesehenen Walliser Bürgern bestehende Gesellschaft überging, die sie aber
schon 1805 an die Postverwaltung der Waadt
abtrat. 1808 richtete man einen fahrplanmässigen Postwagenverkehr ein, der zunächst
von einer Privatgesellschaft übernommen wurde und dann 1818 ebenfalls an die Waadtländer Postregie kam.
Als Beispiel für die damaligen Verbindungen möge angeführt werden, dass im Jahr 1830 eine 5 plätzige
Diligence wöchentlich dreimal je Abends 8 Uhr von Lausanne nach dem Wallis
und über den Simplon nach Italien abging. Sie kam je
am folgenden Abend um 8 Uhr, also nach 24 stündiger Fahrt, in Brig an, von wo sie um 3 Uhr morgens nach Domodossola weiterfuhr. 1830 übernahm
der Kanton Wallis
das gesamte Postwesen selbst, bis es dann 1849 an den Bund überging. Durch die am 1. Juni 1906 erfolgte Eröffnung des
Eisenbahnbetriebes der Strecke Brig-Domodossola durch den Simplontunnel wurde die Postwagenverbindung über den Simplonpass,
die bisher mit allen erforderlichen Mitteln ausgerüstet war, um den Anforderungen des gewaltigen Verkehrs
über diese internationale Alpenstrasse Sommer und Winter entsprechen zu können, nach einer Betriebsdauer von mehr als einem
halben Jahrhundert entbehrlich.
Während des Winters ist der durchgehende Postwagendienst über den Simplon nunmehr gänzlich eingestellt, und es bleibt
der Postkursbetrieb auf die Strecken Iselle-Simpeln Dorf und Brig-Thermen beschränkt. Es hat dies zur
Folge, dass der gesamte Post- und Warenverkehr der schweizerischen Ortschaften Gondo und Simpeln im Winter über italienisches
Gebiet geleitet werden muss. Doch verlangen deren Bewohner dringend eine direkte Verbindung über den Simplonpass mit dem
Rhonethal. In der Zeit vom 15. Juni bis 15. September verkehrt einmal täglich in jeder Richtung je ein vierplätziger
Wagen zwischen Brig-Simplon Hospiz und zwischen Iselle-Simplon Hospiz.
Simplonhospize.
Das erste im Mittelalter ausdrücklich genannte Hospiz auf dem Simplon ist dasjenige der Malteserritter, das 1235 gestiftet
wurde und zu gleicher Zeit unter dem Ordensmutterhaus von Salgesch oder Salquenen wie unter der Komthurei Conflans (Albertville)
in Savoyen stand. Seine letzten Ueberreste sind auf der Spitalmatte heute noch zu erkennen. Es erhielt zahlreiche den verpflegten
Reisenden zu gute kommende Vergabungen und Legate und wurde von den Ordensrittern zunächst selbst geführt, bis man es um
die Mitte des 15. Jahrhunderts einem vom Rektor des Hauses in Salgesch ernannten Pächter übergab.
Als nun über diesen vielfach Klagen einliefen, die das ganze Unternehmen zu Fall zu bringen drohten, verkauften die Malteserritter
den St. Jakobsspital, wie man das Hospiz nannte, am 22. Februar 1590 an Bartholomäus Perrig aus Brig, der ihn noch im selben Jahr
an den St. Antonsspital in Brig weitergab. Nachdem dann das Hospiz eingegangen war, liess Graf Kaspar Stockalper
aus Brig ums Jahr 1650 auf dem Simplon ein turmförmiges Haus (den heute von Hirten bewohnten sog. Alten Spital) erbauen, dessen
drei obere Stockwerke er für sich und seine Familie als Sommerwohnung einrichtete, während er im untersten Stockwerk
die armen Durchreisenden aufnahm und unentgeltlich verpflegte.
Auch der dem nämlichen Zwecke dienende Turm zu Gondo ist Stockalpers
Werk. Im übrigen bestanden während des Mittelalters
längs dem ganzen Simplonweg Schirmhäuser oder Spitäler für Reisende und Pilger. So (ausser dem bereits genannten St. Jakobsspital
nahe der Passhöhe) je eines in Gondo (mindestens seit 1425), in Brig (seit 1304), in Leuk (seit 1285),
das Ordenshaus der Malteser in Salgesch (seit 1235) und deren drei in Sitten, von denen das älteste bereits 1163 genannt wird.
Dazu kamen noch ähnliche Einrichtungen in allen bedeutenderen Ortschaften bis nach Villeneuve hinunter. Zwischen Brig und
der Passhöhe befanden sich der heute noch bestehende Bau der sog. Tavernette und an der jenseitigen
Passflanke am rechten Ufer der Doveria (gegenüber der Gallerie von Algaby) ein weiteres Schutzhaus, dessen Grundmauern noch
sichtbar sind. Im Jahr 1801 ordnete der damalige erste Konsul Napoleon Bonaparte den Bau eines dem Hospiz auf dem
Grossen St. Bernhard entsprechenden Hospizes auf dem Scheitelplateau des Simplon an, dem die Zisalpinische Republik auf seinen
Befehl das Vermögen von zwei aufgehobenen Klöstern in Pavia zur Verfügung stellte und das ebenfalls auf Wunsch Napoleons
von den Augustiner Chorherren des Grossen St. Bernhard versehen werden sollte. 1809 richteten sich diese
Mönche vorläufig im Stockalperschen Spital ein.
Der Bau des neuen Hospizes begann erst 1811 und wurde 1814 mit dem Sturze Napoleons wieder unterbrochen. 1825 trat dann die
Walliser Regierung das unvollendete Gebäude um die Summe von 15000 Fr. an die Mönche des Grossen St. Bernhard ab, die es 1831 bezogen
und bis 1835 vollständig ausgebaut hatten. Gegenwärtig sind fortwährend vier Geistliche nebst einem
Prior vom St. Bernhard als Delegierte des Klosters in dieser Einöde, um sich mit Hilfe von weltlichen Angestellten der Verpflegung
hilfsbedürftiger Wanderer zu widmen.
«Jährlich werden zwischen 10000-12000 Fremde unentgeltlich bewirtet und beherbergt.
Ist's nicht Essenszeit, so setzt man den Ankommenden Käse, Weissbrot und Wein vor. Vermögliche Reisende
legen den Wert des Genossenen in den Opferkasten. Die grosse Menge vollständig eingerichteter Zimmer gestattet, dass gegen 300 Personen
zugleich im Hospiz übernachten können. Die schöne Kirche, sowie die im zweiten Stockwerk liegenden Salons mit vielen, Napoleon
und seine Umgebung darstellenden Bildern sind einer Besichtigung wohl wert. Etliche Klosterdiener versehen
den Dienst, und mehrere Hunde der St. Bernhardiner Rasse, wahre Prachttiere, müssen im Winter täglich bei stürmischen Wetter
zum Aufsuchen Verunglückter ausgesendet werden.» (F. O. Wolf). Im Jahr 1899 hat das Hospiz allein 28700 italienische Arbeiter,
die den Simplon passierten, aufgenommen und verpflegt. Heute nimmt es jeden Tag durchschnittlich 16-18
Personen auf, welche Frequenz auch nach der Eröffnung der Simplonbahn und dem Durchschlag des Tunnels wohl noch auf lange
Zeit hinaus sich nicht stark verändern wird. Postablage und Telegraph im Hospiz.
Bibliographie:
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1903. - Imesch, D. Die Werke der Wohltätigkeitim Kanton Wallis.
(100. Neujahrsblatt der Zürcher Hilfsgesellschaft). Zürich
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des Travaux publics. Berne 1906. - Wäber, A. Walliser Berg- und Passnamen vor dem 19. Jahrhundert (im Jahrbuch des S. A. C.
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mehr
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(ital. Sempione), Alpenpaß zwischen den Penninischen und Lepontinischen Alpen im schweiz. Kanton Wallis,
verbindet das
Rhônethal mit dem Thal der Toce. Die Straße, 1800–6 auf Befehl Napoleons I. mit einem Kostenaufwand von 18 Mill. Frs. hergestellt,
ist von Brig bis Domo d'Ossola 66½ km lang, 8–10 m breit und hat eine durchschnittliche Steigung von
3½ Proz. Bei Brig zieht die Straße in Windungen durch Wald und Weiden zur Paßhöhe (2010 m), einem breiten, fast ebenen Sattel
zwischen dem Schienhorn (2043 m) und dem zum Massiv des Monte-Leone (3565 m) gehörenden Schönhorn (3202 m). Das Hospiz
(2005 m), 1825 von den Chorherren des Großen St. Bernhard ausgebaut, verpflegt jährlich ungefähr 16000 Reisende, die Armen
unentgeltlich. Von hier senkt sich die Straße dem Krummbach folgend zum Dorfe
Simpeln (1480 m) hinab, tritt beim Einfluß
des Laquinbachs in die Schlucht von Gondo, erreicht beim Dörfchen Ruden (ital. Gondo) die ital. Grenze
und zieht sich über Crevola nach Domo d'Ossola (s. d.) hinab. Die Post legt die Strecke Brig-Domo d'Ossola in 8½ Stunden, die
Fortsetzung nach Intra am Lago Maggiore (44 km) in 4¼ Stunden zurück.