
Simpeln
,
französ. Simplon und italien. Sempione (Kt. Wallis, Bez. Brig). 1480 m. Gem. und Pfarrdorf an der Simplonstrasse. Am rechten Ufer des Krummbaches (oder der Diveria) und an der S.-Flanke des Simplonpasses. 8 km s. der Passhöhe und 15 km sö. Brig. Mitten auf grünem Wiesenplan am Fuss eines Ausläufers des Fletschhorns (4001 m) gelegen. Postbureau, Telegraph; Postwagenverbindung mit Brig einerseits und Iselle andrerseits. Gemeinde, mit dem Weiler Gsteig oder Algaby und dem Simplonhospiz: 66 Häuser, 357 kathol. Ew. deutscher Zunge; Dorf: 52 Häuser, 278 Ew. Jedermann spricht hier die drei Sprachen deutsch, französisch und italienisch.
Zwei Gasthöfe. Viehzucht und Käsehandel. Fremdenverkehr. Sommerfrische. Standquartier für zahlreiche
Touren und Exkursionen
(Monte Leone,
Laquinhorn,
Weissmies,
Zwischbergenpass etc.).
Eigene Pfarrei seit 1267, deren Kollatur zuerst den
Herren von Aosta
und dann denjenigen von Ornavasso zustand. Ferner waren hier an der S.-Flanke des
Simplon auch noch die
Grafen von
Mörel begütert, die ihren Besitz 1257 zum Teil an die de
Castello abtraten, von denen er später durch Erbschaft
an die Blandrate aus
Visp überging. Das Meieramt stand den Edlen von Simpeln
zu, die in diesem Dorf einen festen
Turm,
den sog. Lombardenturm, bewohnten. Dieser kam 1545 in Privatbesitz und diente später als Sitz der Gemeindebehörden. Der
vor wenigen Jahren eingestürzte Bau ist seither durch ein neues Gemeindehaus in modernem Stil ersetzt worden. Seit dem 13. Jahrhundert
bestand im Dorfe Simpeln
vor der Kirche eine Zollstätte für die den Berg passierenden
Güter. 1235:
Simplon.