Titel
Simolin
,
ein in gerader
Linie von dem fürstlich siebenbürg.
Haus
Báthori abstammendes, in
Preußen
[* 2] und
Kurland
[* 3] begütertes freiherrliches
Geschlecht, nach seinem Erbgut Simony (Simolinus
) benannt, welches auf
Grund eines Rechtsgutachtens
der
Leipziger Juristenfakultät vom von Rußland das
Recht erhielt,
Namen und
Titel der
Grafen
Báthori zu führen.
Namhafteste Sprößlinge:
1) Karl Gustav Alexander, Freiherr von, russ. Diplomat, geb. zu Abo, wurde früh zu politischen Missionen verwendet und war namentlich 1743 bei den Friedensunterhandlungen in Abo thätig. 1756 ging er als Minister der Kaiserin Elisabeth nach Kurland, welchen Posten er unter den schwierigsten Verhältnissen bis an das Ende seines Lebens mit großem Geschick bekleidete. Der König Stanislaus August erhob ihn nebst seinem Bruder in den Freiherrenstand. Er starb als russischer Wirklicher Staatsrat in Spaa.
2) Johann Matthias, Freiherr von, Bruder des vorigen, geb. zu Abo, war Gesandter der Kaiserin Katharina II. bei der Reichsversammlung in Regensburg. [* 4] Hierauf ging er als ¶
mehr
bevollmächtigter Minister nach Kopenhagen, [* 6] ward dann 1777 als Gesandter in Stockholm [* 7] akkreditiert und arbeitete hier durch geheime Verbindungen an der Erhebung Finnlands. 1780 ging er als Gesandter nach London, [* 8] 1786 nach Paris. [* 9] Hier stellte er der Königin Maria Antoinette unter dem Namen einer Frau v. Korff einen Paß [* 10] aus, wodurch er einen bedeutenden Teil seines Vermögens verlor. Später lebte er, von den Geschäften zurückgezogen, mehrere Jahre in Frankfurt [* 11] a. M., bis er als Präsident des Reichsjustizkollegiums nach Rußland zurückgerufen wurde. Auf der Reise dahin starb er in Wien. [* 12]
3) Alexander Heinrich, Freiherr von, geb. preuß. Kammerherr, hat sich als lyrischer Dichter sowie im Fach der Heraldik, Genealogie und Altertumskunde bekannt gemacht.