Silvrettapass
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart). 3013 m. Passübergang am obern Ende des Silvrettagletschers, zwischen Signalhorn und Gletscherkamm. Er verbindet zunächst den Silvrettagletscher mit dem Firnbecken von La Cudèra und dem Plan Rai Gletscher, damit aber im weitern Klosters mit Guarda, d. h. das Prätigau mit dem Unter Engadin. Er ist ein hoher Gletscherpass und kommt natürlich nur für Touristen in Betracht. Bei guten Schneeverhältnissen bietet er eine prächtige Gletscherwanderung.
Etwas oberhalb der Silvrettahütte des S. A. C. überschreitet man den Medjebach und erreicht dann in 20-30 Minuten über Schutt und Moränen den zuerst etwas steil, dann mässiger ansteigenden Gletscher, den man nahe seinem N.-Rand unter der Rotfurka und dem Gletscherrücken durch bis gegen den Fuss des Silvrettahorns überschreitet. Dann geht es, rechts abbiegend, wieder steiler und im Bogen oder Zickzack auf das obere Gletscherplateau und zum Pass. (Von der Hütte je nach Schneeverhältnissen und Gangart 1½-3 Stunden).
Prachtvolle Aussicht auf Verstanklahorn, Piz Linard, Piz Fliana, Gross und Klein Buin, Litznergruppe, Tödi, Berninagruppe, Ortler etc. Jenseits gelangt man südostwärts durch die Firnmulde La Cudèra zur Felsinsel der Mittagsplatte und ostwärts über den Plan Rai Gletscher zum Schutthang des Cronsel, wo eine Wegspur zum Bach hinunter führt, den man weiter unten überschreitet (1½ Stunden von der Passhöhe). Damit erreicht man den Alpweg und auf diesem in weitern 1½ Stunden durch das Val Tuoi das schön gelegene Guarda im Engadin. Der ganze Weg von Klosters nach Guarda erfordert gegen 10 Stunden Marschzeit.