Silvaplanersee
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
1794 m. Zweitoberster und zweitgrösster der Engadinerseen (2,65 km2 Fläche und 77 m tief),
am obern und untern Ende von Alluvialebenen, sowie rechts und links von Bergwänden eingeschlossen, die einerseits zum
Piz Corvatsch
und zur
Fuorcla Surlej, andrerseits zum
Piz
Polaschin ansteigen. Einst bildeten der
Silser-, Silvaplaner-
und
Campfèrersee ein einziges zusammenhängendes Seebecken, das von
Maloja bis
Campfèr reichte, dann aber durch Deltabildungen
der Zuflüsse zerteilt und auf die heutigen Reste eingeschränkt wurde.
Noch ist der Zusammenhang des Silvaplaner-
und
Campfèrersees nicht völlig erloschen. Sie haben gleiche
Spiegelhöhe und hängen durch eine, allerdings fast flussartig schmale Seeenge zusammen, über welche eine
Brücke von
Silvaplana
nach
Surlej führt. Zwei grosse, einander entgegenwachsende Deltas, das eine vom Julierbach, das andere vom Surlejbach gebildet,
haben den
See hier so stark eingeengt und in zwei fast völlig getrennte Teile zerlegt. Auf dem sanft
ansteigenden wiesengrünen Delta der linken
Seite breitet sich das Dorf
Silvaplana aus, dessen Namen andeutet, dass die jetzige
Wiesenfläche einst bewaldet war.
Das gegenüberliegende
Surlej ist ein verlassenes, fast ganz in Ruinen zerfallenes Dörfchen, in dem nur noch einzelne Ställe
und Heugaden benutzt werden. Die beiden Bergseiten des
Sees sind ähnlich beschaffen wie beim
Silsersee,
doch eher etwas steiler und weiter hinauf bewaldet. Auch hier führt längs der linken
Seite die Poststrasse, längs der rechten
Seite ein hübscher
Waldweg, von dem weitere
Wege nach der Alp la
Motta und gegen die
Fuorcla Surlej abzweigen. Betr.
die Entstehung des Silvaplane
rsees, die durchaus derjenigen des
Silsersees entspricht, vergl. die Art. Graubünden,
Inn und
St. Moritzersee.