Silber
(lat. argentum), chem. Zeichen Ag; Atomgewicht 107,9.
I. Eigenschaften. Das S., eins der edeln Metalle, ist von rein weißer
Farbe und von starkem
Glanze, der
durch Politur noch merklich erhöht wird. Auf dem frischen
Bruche hat es mehr ein geflossenes als hakiges Ansehen. Es ist
weicher als Kupfer,
[* 2] aber härter als
Gold.
[* 3] Im reinen Zustande (Feinsilber
) ist es am weichsten und besitzt einen dumpfen
Klang.
Es ist außerordentlich dehnbar und geschmeidig. Das
specifische Gewicht des S. ist ungefähr 10,5;
durch
Hämmern kann es bis auf 10,62 erhöht werden. Es schmilzt bei 916° C. Bei sehr hoher
Temperatur verflüchtigt es sich. Im
geschmolzenen Zustande und bei Luftzutritt absorbiert es Sauerstoff, der erst beim Erstarren oft mit
Geräusch und unter Umherspritzen
von flüssigem S. entweicht.
Der Schwefel, mit dem sich das S. sehr leicht verbindet, macht es flüssiger, indem sich Schwefelsilber
bildet. Salpetersäure
ist das beste Auflösungsmittel des S., das sich damit zu Silber
nitrat verbindet, während Salzsäure es gar nicht angreift.
Mit dem
Quecksilber verbindet es sich leicht zu
Amalgam; auch mit
Blei
[* 4] verbindet es sich. Das S. zu Münzen
[* 5] und Geschirren wird mit mehr oder weniger Kupfer versetzt, weil es dadurch an Härte gewinnt. Der Feingehalt der deutschen
Reichsmünzen nach dem Gesetz vom ist 900 Tausendteile. Es enthalten 20 Fünfmarkstücke, 50 Zweimarkstücke, 100 Markstücke, 200 Fünfzigpfennigstücke
und 500 Zwanzigpfennigstücke je 1 Pfd. Feinsilber
, so daß also 90
M. in Reichssilber
münzen 1 Pfd. wiegen.
(S. auch
Mark.)