Sikkim
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kleiner Gebirgsstaat in Britisch-Indien, am Nordabhang des Himalaja, zwischen Nepal und Bhutan, 6734 qkm (122 QM.) groß mit 50,000 Einw. von dem tibetischen Volksstamm der Leptscha (s. d.), schließt den dritthöchsten Gipfel der Erde ein (Kantschindschinga 8579 m), hat fruchtbares Ackerland nur in den gegen Süden gerichteten Thälern, ist sonst Weideland oder waldreiches Hochgebirge, hat aber einige politische Wichtigkeit dadurch erlangt, daß durch S. ein ziemlich guter Zugang von Indien nach Tibet führt. 1817 übernahm die Ostindische Kompanie das Protektorat über S., 1835 trat der Radscha Dardschiling (s. d.) ab; 1849 und 1861 erlitt derselbe weitere Gebietseinbuße infolge übermütiger Gefangennahme englischer Unterthanen und mußte den Engländern volle Handelsfreiheit zugestehen; doch sind sowohl Einfuhr als Ausfuhr (meist Holz) [* 2] sehr zurückgegangen. Anfang 1888 fielen die Tibeter in das Land und nahmen das Fort Lingtu ein, doch wurden sie durch eine vom Vizekönig von Indien sofort ausgesandte Expedition wieder vertrieben. Der Radscha, ein Pensionär der englischen Regierung, der aber mit den Tibetern unter einer Decke [* 3] zu spielen schien, wurde noch weiter beschränkt, die chinesische Regierung aber desavouierte die Handlungsweise ihrer Beamten. Hauptort ist Tamlong. S. Karte »Ostindien«. [* 4]