Siel
(holländ. Zyl), kleine
Schleuse im
Deich
[* 2] zum
Ablassen des hinter dem
Deich angesammelten wie auch zum
Abhalten des
vor dem
Deich aufgestauten
Wassers. Man benutzt zur
Ableitung des
Binnenwassers durch die
Deiche gelegte hölzerne
Rinnen oder
Sichter; mit
Schützen versehene offene
Kanäle oder überbaute
Durchlässe
(Schutz- oder Schützensiele
), durch welche
man
Binnenwasser ablassen oder einen Teil des Vorwassers einlassen kann, um den
Deich einer kleinern hydrostatischen Druckdifferenz
auszusetzen; zum
Schutz des Deichlandes
vor der plötzlich steigenden
Flut dienen
Ebbe- und Flutsiele
, deren
vor dem
Deich angebrachte doppelte Thorflügel bei eintretender
Flut durch den
Druck des
Wassers selbstthätig geschlossen, bei
eintretender
Ebbe durch den
Überdruck des
Binnenwassers ebenso wieder geöffnet werden; die demselben
Zweck dienenden Klappsiele
sind mit einer von
oben herabhängenden, nach außen aufschlagenden
Klappe versehen. In Gegenden, wo solche
Siele
von großer Bedeutung sind, z. B. in
Oldenburg,
[* 3] sind besondere Beamte (Siel
geschworne) zur Beaufsichtigung derselben
angestellt. Das durch Siele
bewässerte oder entwässerte Land wird Sielacht
genannt. Vgl.
Marschland.