Siegert
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August Friedrich, Genremaler, geb. zu Neuwied, war 1835-46 Schüler der Akademie in Düsseldorf unter Th. Hildebrandt und W. v. Schadow, ging dann für kurze Zeit nach Antwerpen, reiste nach Paris und Holland und später nach München. 1848 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, malte eine Zeitlang Porträte und nahm 1851 seinen Wohnsitz in Düsseldorf. Er bearbeitete zwar anfangs historische Stoffe und Anekdoten, z. B.: mehrere Scenen aus der ältern württembergischen Geschichte.
Luther auf dem Reichstag in Worms (1844), David und Abisai in Sauls Zelt (1845), Kaiser Maximilian, der Albrecht Dürer die Leiter hält (1848), wandte sich aber dann dem gemütlichen Genre zu und schuf hierin eine Reihe von Bildern sehr anziehenden Inhalts und meisterhafter Technik, die großenteils durch Nachbildungen sehr bekannt geworden sind. Dahin gehören z. B.: der Willkomm (1851), die Kinder des Trompeters (1851), der Feiertag (1852, Hauptbild), die arme Familie in einem reichen Haus gespeist, Soldaten beim Würfelspiel, Kinder im Atelier, an der Klosterpforte, das Innere einer Patricierwohnung, die Essenszeit (Hauptbild), willkommene Pause (1866), der Liebesdienst (1870, Kunsthalle in Hamburg), am Geburtstag, im Forsthaus, in der Karmeliterkirche zu Boppard, die Vereinsamten u. a., von denen einige mehrmals wiederholt wurden. Er ist Mitglied der Akademie in Amsterdam, seit 1872 Professor.