Sidon
,
alte berühmte Stadt
Phönikiens, am
Mittelländischen
Meer, mit einem Doppelhafen, gelangte
unter allen phönikischen
Städten am frühsten zu Wohlstand, behauptete dann eine Art Oberherrschaft über dieselben (1600-1300
v. Chr.) und sendete viele
Kolonien aus
(Hippo, Altkarthago etc.). Die Sidonier
(Sidôním
,
»Fischer«),
allein unter den Phönikern schon dem Homerischen Epos bekannt, trieben ausgebreiteten Handel, fertigten vortreffliche Glaswaren, wozu die Dünen der Küste zwischen Akko und Tyros die erforderliche Erde lieferten, und unterhielten auch Leinwand- und andre Manufakturen. Zugleich waren sie Meister der Sternkunde, Zahlenlehre und der Nachtschiffahrt. Auch als Vasallin der vorderasiatischen Reiche (Assyrien, Babylon) blieb S. bedeutend. Unter persischer Herrschaft empörte es sich, wurde aber von Artaxerxes Ochus 351 eingenommen und zerstört. Wieder aufgebaut, ergab es sich an Alexander d. Gr., der daselbst einen Vasallenkönig einsetzte. Später stand S. abwechselnd unter ägyptischer und syrischer Botmäßigkeit, bis es dem römischen Reich einverleibt wurde. Von besonderm Interesse sind die zahlreichen Felsengräber der Umgebung von S., welche bis auf die neueste Zeit herab wissenschaftlich und künstlerisch wertvolle Ausbeute geliefert haben. Jetzt Saïda (s. d. 1). ¶