Sicilische
Weine, die edelsten aller ital.
Weine. Leider fehlt es indes noch vielfach an reinem
Satz, an sorgfältiger Kultur und richtiger Kellerbehandlung. Früher wurden die Reben im Gemisch mit andern Nutzpflanzungen
gezogen. Es werden weiße und rote, trockne und süße
Weine erzeugt. Dunkelrote trockne
Weine (Vino calabrese, die feinern,
und Vino del
Bosco, die leichtern Sorten) bilden das Hauptprodukt und werden vorzugsweise in den
Weinbergen
der Nordküste, von Messina
[* 2] bis Milazzo, gewonnen
(Faro und Milazzowein, rubinrote Verschnittweine
), an der ganzen Ostküste,
besonders in der Umgebung des
Ätna
[* 3] (Ripostoweine
), und endlich in den Landstrichen von Marsala,
Trapani,
Castellammare, Palermo,
[* 4] Bagheria,
Termini.
In den genannten Gegenden werden auch feinere Sorten von
Rot- und Weißweinen
, jedoch in geringerer Quantität,
hergestellt, wie der Mamertiner von Milazzo, Roccomadore von Messina, Benedettino von
Catania, süße Moscato und Albanello
von
Syrakus,
[* 5] Zucco von den Gärten des
Herzogs von
Aumale, Corvo (rosso und bianco) aus den Kellereien des
Herzogs von Salsaparuta
bei Palermo. Die Liparischen
Inseln liefern den köstlichen goldenen (süßen) Moscato di Lipari, dem Syrakusaner Moscato
jedoch nachstehend.
Die Ebene von
Noto,
Avola und Pachino liefert die als Verschnittweine
sehr gesuchten granatroten Pachinoweine. Das Hochland
des Innern produziert nur leichte, hellrote
Weine, die bei rationeller Behandlung ein gutes Material liefern
würden, jetzt aber nur einen schwer haltbaren
Wein ergeben, der im
Lande selbst getrunken werden muß. Der Marsala (s. d.)
ist ein Kunstwein. Eine besondere, nur
Sicilien angehörige Weingattung ist der Amarena, der hergestellt wird, indem man Weichselkirschblätter
mit dem
Most vergären läßt. Die Weinproduktion
Siciliens betrug 1892: 3946500, 1893: 4111300 hl; die
Ausfuhr kommt meist aus Riposto, Messina,
Catania, Milazzo, Palermo, Marsala,
Trapani,
Syrakus.