Siérra
Morena
(»schwarzes
Gebirge«, bei den Alten
Montes Mariani, daher auch
Marianisches Gebirgssystem genannt),
eins der Hauptgebirge
Spaniens, das südliche Randgebirge des zentralspanischen
Tafellandes, erstreckt sich von O. nach
W. an der
Grenze von
Neukastilien
(Provinz
Ciudad Real) und
Estremadura
(Badajoz) einerseits und
Andalusien
(Provinzen
Jaen,
Cordova,
Sevilla
[* 2] und
Huelva) anderseits ziemlich parallel mit der
Küste des
Mittelländischen
Meers, bildet die
Wasserscheide zwischen
dem
Guadiana und
Guadalquivir und tritt gegen W. in die portugiesische
Provinz
Alemtejo über.
Die S. bildet im ganzen keine eigentliche Bergkette, vielmehr einen von zahlreichen Flußthälern durchbrochenen Gebirgsrücken. Sie hängt im O. durch die Sierra de Alcaraz (mit dem Cerro del Almenara 1802 m) und den Bergzug Calar del Mundo (1654 m) mit dem südvalencianischen Bergland und durch die Sierras de Segura und La Sagra (2400 m) mit dem südandalusischen oder bätischen Gebirgssystem zusammen. In diesen östlichen Verbindungsgliedern liegen auch die höchsten Gipfel der S. Bedeutendere Erhebungen im weitern westlichen Zug bilden die Felsenberge von Despeñaperros mit dem gleichnamigen von Heerstraße und Eisenbahn überschrittenen Paß. [* 3]
Weiter westlich trennt sich vom eigentlichen Hauptzug eine nördliche Kette, welche aus der Sierra Madrona, Sierra de Almaden und Sierra del Pedroso besteht und ins estremadurische Hochland ausläuft. Der Hauptzug streicht nahe nördlich vom Guadalquivir mit der Sierra de Cordova und Sierra de los Santos und schließt mit der erwähnten nördlichen Kette das Hochland Los Pedroches ein. In allen diesen den zentralen Teil der S. bildenden Bergketten und Gruppen wird die Höhe von 600-800 m nur selten erreicht.
Weiter gegen W. in der Provinz Huelva steigt das Gebirge wieder zu ansehnlicher Höhe mit den Sierras de Aracena (1600 m), welche endlich mit den Picos de Aroche nach Portugal [* 4] übertreten und nach Übersetzung des Guadiana sich gegen das Meer zu verästen. Das ganze Gebirgsland der S. ist auf den Höhen dürr und fast ganz vegetationslos, an den Abhängen waldreich, in den Thälern morastig. Einzelne Teile, besonders die zentralen Abteilungen, enthalten viel Erz, namentlich Blei, [* 5] Silber und Quecksilber, dann Steinkohlen. Im westlichen Teil finden sich die berühmten Schwefelkieslager von Tharsis und Rio Tinto. [* 6] Am Südabhang des zentralen Teils, in Andalusien (Provinz Jaen), legte 1767 der Minister Olavides eine deutsche Kolonie mit dem Hauptort Carolina an.